Leipzigs Name

Der Name Leipzig ist auf das altsorbische Wort für Linde Lipa zurückzuführen. Seine erste urkundliche Erwähnung findet Leipzig in der Chronik des bis ins Jahr 1018 wirkenden Bischofs Thietmar von Merseburg, der über die urbs lipzi im Zusammenhang mit dem im Jahre 1015 auf der Burg Leipzig verstorbenen Bischof von Meißen berichtet.

Die als Waldbaum gewachsene Linde hat als Dorflinde ihre Verstädterung überstanden und gilt noch heute als häufigster Straßenbaum im Stadtbild.

Leipzig - „bei den Linden”

Als offizielles Gründungsjahr der Stadt gilt das Jahr 1165, in welchem Markgraf Otto von Meißen dem Ort Lipsia das Stadtrecht und Marktprivileg erteilte.

Schon um 700 vor Christi Geburt waren in dem Gebiet um die Elsteraue germanische Stämme ansässig. Im 6.Jahrhundert unserer Zeitrechnung siedelten Sorben in diesem gewässerreichen Gebiet zwischen Elbe und Saale. Funde im Bereich der Elster und Parthe lassen auf ein größeres Siedlungsgebiet schließen.

Ackerbau, Fischfang und Viehzucht wurden etwa ab dem 9.Jahrhundert durch den Austausch von Naturalien und handwerklichen Unikaten ergänzt. Die Wege waren dem Handel günstig.

In der Ortschaft "bei den Linden" traf die vom Rhein bis nach Rußland reichende Via regia auf die von Italien bis zur Ostsee verlaufende Via imperii. Die Herr- und Handelsstraßen kreuzten such zum Markt. Das slawische Dorf zog Händler und Handwerker an.

Dem erwähnten Marktrecht aus dem Jahre 1165, das sich in dem Jahre später verfaßten Stadtbrief formuliert findet, folgte 1190 die Bestätigung des Oster- und Michaelismarktes und im Jahre 1268 das Geleitschutzprivileg für weitgereiste Händler.
Damit war die Stadt, als europäischer Handelsplatz, ein weiteres Mal begründet.

Chronik bis 17. Jahrhundert

Besiedelt ist das Gebiet um das heutige Leipzig seit etwa 5 000 Jahren.
Slawische Stämme gründeten ihre hier gelegene Siedlung "Lipsk". Sinngemäß übersetzt heißt es: "bei den Linden".
Die Sorben kamen im 7. Jahrhundert nach Christus mit der Völkerwanderung in dieses Gebiet.

Schon Anfang des 11. Jahrhunderts gibt es hier einen in Urkunden erwähnten deutschen Burgwartsstützpunkt, genannt: Urbs libzi.
Um die Burg (im Bereich Brühl/Reichstraße) siedelten sich Kaufleute und Handwerker an.

1017 gibt es außerhalb der Königsburg eine Königskirche, die als Vorgänger der Thomaskirche gilt.
1165 erhielt die Siedlung das Stadtrecht durch den Markgraf Otto der Reiche.
1212 Gründung des Augustiner - Chorherrenstift durch Markgraf Dietrich - geweiht dem Heiligen Thomas. Daraus entwickelt sich später die Thomasschule mit Gymnasium und Thomanerchor.
1230 Gründung des Dominikanerklosters mit der Paulinerkirche.
1268 entstanden die Oster und Michaelismärkte - Vorläufer der späteren Messen. Die Stadt war jetzt schon ein bedeutender Handelsplatz und hatte eine Stadtmauer mit vier Haupttoren.
1409 Gründung der Universität durch Herzog Friedrich dem Streitbaren, nachdem etwa 2000 deutsche Studenten und Professoren die Prager Universität verlassen hatten. Dies war eine Folge des Kuttenberger Dekrets von König Wenzel IV.
1481 Der erste Buchdrucker läßt sich nieder. Weitere folgen. Bis 1500 gab es in der Stadt 11 Drucker.
1485 Leipzig mit damals 12.000 Einwohnern fällt der Albertinischen Linie der Wettiner zu. Dies war eine Folge der Teilung Sachsens.
1497 Kaiser Maximilian I. erteilt der Stadt das kaiserliche Messeprivileg
1507 Kaiser Maximilian I. verleiht Leipzig das Stapelprivileg.
1508 Herzog Georg verleiht der Stadt die Gerichtsbarkeit.
1511/12 Erste städtische Schule wird erbaut (Nikoleikirchhof).
1519 Disputation zwischen Martin Luther und Dr. Eck auf der Pleißenburg (dort wo später das Neue Rathaus entstand).
1539 Am Pfingstmontag predigt Martin Luther in der Thomaskirche.
1543 Das Paulinerkloster wurde der Universität überlassen.
1545 Luther hält seine vierte und letzte Predigt.
1547 Belagerung der Stadt im Schmalkaldischen Krieg.
1555/56 Bau der Waage und des Alten Rathauses durch den Bürgermeister Hieronymus Lotter
  Leipzig profitiert von der reichen Ausbeute an Silber, Zinn und Kupfer. Bedeutende Bauwerke der Spätgotik und Renaissance entstehen: Gewandhaus, Thomaskirche, Nikolaikirche, Auerbachs Hof, Altes Rathaus. Im Dreißigjährigen Krieg hatte Leipzig schwer zu leiden, wurde fünfmal belagert und beschossen.
1631 Tilly nötigt die Stadt zur Übergabe.
1642 Die Schweden nehmen Leipzig ein.
1687 Eine Handelsbörse wird eröffnet.
  Im 18.Jahrhundert studieren in Leipzig: Klopstock, Lessing, Goethe und Jean Paul. In Stadtteil Gohlis arbeitet Schiller an Don Carlos und dichtet das "Lied an die Freude".
Chronik ab dem 17. Jahrhundert
1723 - 1750 Johann Sebastian Bach ist Thomaskantor in Leipzig.
1743 Geburtsstunde des "Großen Concerts" (Vorläufer der Gewandhauskonzerte)
1756 - 1763 Siebenjähriger Krieg: Leipzig wird von Preußen besetzt.
1766 Ein neues Theater wird gebaut.
1776 Man legte den Stadtgraben trocken und trug die alten Befestigungen ab. Um die Altstadt entstand ein Grüngürtel.
1781 Die Musiker ziehen in das Gewandhaus ein.
1806 Einmarsch von französischen Truppen in Leipzig.
1813 Völkerschlacht: Leipzig leidet erheblich. Die entscheidenden Schlachten fanden im Süden statt. Leipzig war überfüllt mit Verwundeten. Napoleon entkam den Verbündeten (Preußen, Österreich, Russen, Schweden). Der sächsische König geriet in Gefangenschaft.
1813 Leipzig hat 35 000 Einwohner und wächst schnell.
1835 Felix Mendelssohn-Bartoldy wird Gewandhauskapellmeister.
1836 - 1839 Die Eisenbahnverbindung Leipzig- Dresden entsteht.
1842 Bau des Bayerischen Bahnhofes.
1868 Eröffnung des Neuen Theaters auf dem Augustusplatz.
1871 Leipzig hat 107 000 Einwohner.
1871 Leipzig wird nach der Reichsgründung Sitz des Deutschen Reichsgerichts. Es übt seine Tätigkeit bis 1945 aus.
1878 Ernst Pinkert eröffnet den Zoologischen Garten.
1895 Die bisherigen Warenmessen werden zu Mustermessen.
Chronik ab dem 20. Jahrhundert
1902 - 1915 Bau des Hauptbahnhofes durch Wilhelm Lossow und Hans Kühne.
1911 Einweihung des Leipziger Flugplatzes.
1913 Gründung der Deutschen Bücherei, Einweihung des Völkerschlachtdenkmals als Wahrzeichen der Stadt
1918 Die erste technische Messe findet statt.
1924 Leipzig bekommt ein Rundfunksymphonieorchester, das noch heute zu den wichtigsten Klangkörpern der Stadt gehört.
1933 Inszenierung des Reichstagsbrandprozesses vor dem Reichsgericht durch die Nazis.
1938 Die Reichsprogromnacht bedeutet für über 13 000 jüdische Bürger in Leipzig eine existenzielle Bedrohung.
  Der Zweiter Weltkrieg hatte verheerende Folgen für Leipzig. 44.000 Wohnungen und 80 Prozent der Messegebäude wurden zerstört.
1946 Die Leipziger Universität wird wieder eröffnet.
1952 Leipzig wird Bezirkshauptstadt. Das Land Sachsen wird aufgelöst.
1953 Streiks und Demonstrationen gegen die SED-Regierung am 17. Juni.
1960 Eröffnung des Opernhauses an Stelle des im Krieg zerstörten Neuen Theaters.
1968 Sprengung der Universitätskirche (Pauliner Kirche) am damaligen Karl-Marx-Platz (heute wieder Augustusplatz).
1981 Einweihung des Neuen Gewandhauses.
1989 Massendemonstrationen gegen die DDR-Regierung in Leipzig. Zuerst nahmen 8.000 Menschen teil, später 500.000. Die in der Nikolaikirche stattfindenden Friedensgebete und die sich anschließenden Montagsdemonstartionen auf dem Leipziger Ring werden der Ausgangspunkt der friedlichen Wiedervereinigung Deutschlands.
1990 Die ersten freie Kommunalwahlen in Leipzig seit 1933 finden statt.
1993 Leipzig feiert 300 Jahre Oper Leipzig, 250 Jahre Gewandhausorchester und 150 Jahre Konservatorium der Musik.
1996 Auf dem Flughafen Leipzig/Halle wird ein neues Terminal für 3,5 Millionen Fluggäste eröffnet. Im gleichen Jahr ist bei der feierlichen Eröffnung des neuen Messegeländes Bundespräsident Roman Herzog in Leipzig.
1998 Die Modernisierung des Hauptbahnhofes wird abgeschlossen. Parkplätze und die Promenaden bilden das Herzstück des neuen Einkaufszentrums im Hauptbahnhof.