Augustusplatz in Leipzig

Der Augustusplatz befindet sich am östlichen Ende der Leipziger Innenstadt und bildet gleichzeitig die größte bebaute Freifläche der Stadt. Er gilt als der größte städtische Platz Deutschlands. Vor der Zerstörung fast sämtlicher Bauten des Augustusplatzes im 2. Weltkrieg war dieser als einer der schönsten deutschen Plätze bekannt.

Wie kein anderer Platz spiegelt gerade dieser die Baugeschichte Leipzigs im 20. Jahrhundert wieder. Bietet er dem Betrachter mit den ihn umschließenden sowie an den Platz angrenzenden Bauten eine Lektion über den Wechsel der Baustile und Bauweisen der vergangenen Jahrzehnte:

    Revolutionär mutete 1929 die Errichtung des 13-geschossigen Europahochhauses an. Diesem zur Rechten folgen Ansichten aus der Stalin-Ära, prunkvoll gebaute Wohnpaläste aus den frühen 50ern. Zur Linken folgt die Reihe der unter Ulbricht entstandenen Gebäude, das frühere Hotel "Deutschland", heute Hotel "Mercure", sowie die Glas- und Aluminiumkonstruktion des Hauptpostamtes.

Das Ende dieser Front markiert das höchste Wohnhaus der Stadt. Dieser 31 Stockwerke zählende Bau aus dem Jahre 1972 steht neben dem Neuen Gewandhaus für die Zeit der Honecker-Herrschaft.

Gegenüber steht das Opernhaus und Leipzigs erstes Hochhaus, das Krochhochhaus.

Das Bauwerk wurde 1927/28 als Bürohochhaus für das Bankhaus Kroch, in damals umstrittener Höhe, als Stahlbetonbau errichtet. Hier wird, dem Uhrturm auf dem Marcusplatz von Venedig nachempfunden, von zwei Glockenmännern auf weltliche Weise Leipzigs Stunde geschlagen. Die Inschrift OMNIA VINCIT LABOR zu deutsch „Arbeit überwindet alles“ steht in weiser Voraussicht für diese Zeit.

Augustusplatz, 04109 Leipzig