Projekt Paulinerkirche in Leipzig

Seit der Gründung der Universität Leipzig im Jahr 1409 ist die Geschichte der Paulinerkirche eng mit der der Universität verbunden.

Die Klosterkirche St. Pauli des Leipziger Dominikanerklosters (volkstümliche Bezeichnung Paulinerkirche nach den "Pauliner" genannten Dominikanermönchen), nach Auflösung des Klosters Universitätskirche St. Pauli, war eine Kirche in der Innenstadt von Leipzig.

Beim Bombenangriff am 04.12.1943 wird die Paulinerkirche leicht beschädigt. Unter den Plänen der Stadtverwaltung zur Neugestaltung des Universitätskomplexes ist jedoch kein Platz mehr für die Paulinerkirche. Im Mai 1968 bestätigt das Politbüro der SED unter Vorsitz von Walter Ulbricht den Bebauungsplan des Leipziger Karl-Marx-Platzes einschließlich der Liquidierung der Paulinerkirche. Am 30. Mai 1968 in aller frühere wird die Kirche durch Sprengung zerstört.

Genau an der ehemaligen Position der Giebelwand der Paulinerkirche wird das wuchtig wirkende, massive Bronzerelief "Aufbruch" im Stil des sozialistischen Realismus montiert, dessen Zentrum der Kopf von Karl Marx, dem neuen Namenspatron der Universität, bildet.

In den 1990er Jahren wird zur Erinnerung an die Zerstörung der Paulinerkirche an der Wand des Universitäts-Hauptgebäudes die Installation Paulinerkirche, ein Mahnmal in Form einer Stahlkonstruktion, angebracht, die die Giebelwand der Paulinerkirche in Originalgröße nachzeichnet.

Aus Anlass des bevorstehenden 600-jährigen Jubiläums des Bestehens der Universität Leipzig im Jahr 2009 werden Ende der 90er Jahre Vorschläge zur Neugestaltung von Universitätsgelände und -gebäuden in Leipzigs Innenstadt erarbeitet. 2004 wird ein Bauentwurf des Rotterdamer Architekten Erick van Egeraat genehmigt, der eine architektonisch moderne, äußerlich an die Paulinerkirche erinnernde Aula vorsieht.

Mahnmal Paulinerkirche
Ritterstraße 26, 04109 Leipzig