Franz Conrad Romanus

Bürgermeister in Leipzig, 1701 – 1704

Im Frühjahr 1671 wurde Franz Conrad Romanus als Sohn des Juristen Dr. C. G. Romanus in Leipzig geboren. 1686 begann er sein Jurastudium an der Universität Leipzig. Aus seiner Heirat mit Chirstiana Maria Brümmer 1694 gingen 8 Kinder hervor, unter ihnen Christiana Mariana von Ziegler (Verfasserin geistlicher und weltlicher Dichtung).
1701 trat F. C. Romanus sein Amt als Bürgermeister des regierenden Rates in Leipzig an. Er stand konsequent für eine funktionierende kommunale Infrastruktur ein. Bereits Ende 1701 konnte er mit der Einführung der öffentlichen Stadtbeleuchtung erste Erfolge erzielen und sich schnell einen guten Ruf in der Leipziger Bürgerschaft erwerben.

Romanus erweiterte sein 1698 geerbtes Grundstück (Katharinenstraße/Brühl) durch den Kauf drei weiterer Häuser und ließ darauf von 1701 bis 1704 ein barockes Stadtpalais erbauen (Romanushaus). Um die große Bausumme von 150.000 Talern bezahlen zu können, stellte er ungedeckte Stadtschuldscheine aus.

Wegen Fälschen von Unterschriften auf Geldwechseln, Mißbrauch des Ratssiegels usw. ließ man ihn 1705 durch kurfürstliche Soldaten verhaften. Er kam in der Pleisenburg in Haft. Kurz danach verlegte man ihn auf die Festung Sonnenstein bei Pirna und 1706 auf die Festung Königstein, wo er nach 41jähriger Haft im Alter von 75 Jahren als Gefangener starb.
Im Volke blieb Romanus als „Bürgervater“ beliebt und galt als Opfer der Politik.