Runde Ecke in Leipzig

Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ mit dem Museum im Stasi-Bunker

Leipzig gilt als die Stadt der Friedlichen Revolution. Noch heute sind die Schauplätze des Umbruchs Anziehungspunkt für zahlreiche Besucher aus dem In- und Ausland.

Zu diesen geschichtsträchtigen Orten zählt auch die "Runde Ecke", die ehemalige Bezirksverwaltung für Staatssicherheit. Hier, wo im Herbst `89 Montag für Montag die mächtigen Demonstrationszüge vorbeiführten, wurde am 4. Dezember 1989 eine der wichtigsten Forderungen der Friedlichen Revolution Wirklichkeit: die Zerschlagung von Erich Mielkes Ministerium der Angst. Engagierte Bürger besetzten während der Montagsdemonstration das Gebäude und legten die Arbeit der Stasi-Zentrale lahm. Noch in derselben Nacht bildete sich das Bürgerkomitee.

Seit 1990 zeigt der Verein in original erhaltenen Räumen in der “Runden Ecke” die Ausstellung “STASI - Macht und Banalität”. Die Hinterlassenschaften des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS), die hier zu sehen sind, informieren über Geschichte, Struktur und Arbeitsweise des berüchtigten Geheimdienstes. Ergänzt werden sie von ausgewählten Fotografien und Dokumenten. Ein Rundgang durch die Ausstellung vergegenwärtigt dem Besucher, wie die SED ihren Überwachungsstaat aufbaute und die DDR-Bürger systematisch ihrer demokratischen Grundrechte beraubte. Dabei soll auch bewusst werden, wie bedeutsam die Errungenschaften der Friedlichen Revolution bis heute sind.

Die Sammlung ist in ihrer Geschlossenheit einmalig und umfasst etwa 30.000, zum Teil einzigartige Objekte. Viele davon sind in der Dauerausstellung zu sehen, vom originalgetreuen Nachbau einer Zelle aus der ehemaligen MfS-Untersuchungshaftanstalt über Wanzen, Geräte zur Postkontrolle und eine Maskierungswerkstatt bis hin zu einer Kollermaschine für die Vernichtung von Akten. Ein spezieller Ausstellungsteil befasst sich mit der Todesstrafe in der DDR, die ab 1961 in Leipzig vollstreckt wurde.

Die Gedenkstätte Museum in der "Runden Ecke" ist heute eine Stätte der Mahnung, des Gedenkens und des Lernens. Es hat sich auch als Ort politischen und kulturellen Diskurses etabliert.

Über die Pläne der Staatssicherheit für den Spannungs- und Mobilmachungsfall informiert ein Rundgang durch die ehemalige Ausweichführungsstelle (AFüSt), den Stasi-Bunker bei Machern. In den 1968 bis 1972 erbauten Bunker hätten im “Ernstfall” 120 hauptamtliche Mitarbeiter der Staatssicherheit aus der Leipziger “Runden Ecke” ihre Tätigkeit verlagert. Heute ist die Anlage als Museum im Stasi-Bunker Teil der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“. Besucher können das 5,2 Hektar große, denkmalgeschützte Gesamtgelände mit allen erhaltenen Bauten und Anlagen, sowie das 1.435 Quadratmeter umfassende Bunkerinnere mit fast vollständig original erhaltener Einrichtung besichtigen. Zu erfahren ist unter anderem, wie die Versorgungssysteme funktionierten, wie DDR-weit Nachrichtenkontakte zustande gekommen wären und welche Überlebensstrategien sich die Staatssicherheit für einen Atomschlag entwickelt hatte. (Geöffnet jedes letzte Wochenende im Monat, 13.00 - 16.00 Uhr; Führungen für Gruppen auf Anfrage)

Adresse:
Gedenkstätte Museum in der “Runden Ecke”
Dittrichring 24, 04109 Leipzig

Postanschrift:
Bürgerkomitee Leipzig e.V.
Gedenkstätte Museum in der “Runden Ecke”
PF 10 03 45
04003 Leizpig

Tel. +49 (0)341 - 961 24 43   |   Fax +49 (0)341 - 961 24 99

E-Mail mail@runde-ecke-leipzig.de   |   Internet www.runde-ecke-leipzig.de

Öffnungszeiten
Täglich 10.00 - 18.00 Uhr
Öffentliche Führung täglich 15.00 Uhr
Führungen für Gruppen auf Absprache (auch fremdsprachig möglich)

Busparkplatz vorhanden

Ständige Angebote der Genksttte Museum in der Runden Ecke
Dauerausstellung Stasi Macht und Banalität
Sonderausstellung Die Kehrseite der Medialle. Sport in der DDR (Körper)Erziehung im dienste der SED