Friedhöfe in Leipzig

In den evangelischen Kirchen in Deutschlands gibt es die Tradition, am letzten Sonntag des Kirchenjahres, den Verstorbenen des vorangegangenen Kirchenjahres zu gedenken. Viele evangelische Christen nutzen diesen Totensonntag oder Ewigkeitssonntag um sich in Würde an ihre verstorbenen Verwandten oder nahestehenden Menschen zu erinnern. Ewigkeitssonntag wird, nach christlicher Jahresrechnung, am letzten Sonntag vor dem ersten Adventssonntag gefeiert. Traditionell thematisiert der letzte Sonntag im Kirchenjahr in besonderer Weise die Erwartungen der Gemeinde an den Jüngsten Tag. Die Namen der in diesem Jahr verstorbenen Gemeindemitglieder werden noch einmal laut im Gottesdienst verlesen. Man gedenkt auch seiner eigenen Sterblichkeit und besucht im Laufe des Tages die Gräber von Verstorbenen, die einem einst nahe standen. An diesem Sonntag werden viele Grabstätten festlich geschmückt und Kränze niedergelegt. Symbole wie Blumen und Kerzen zeigen, dass die Toten in unserer Welt nicht vergessen sind und ihrer gedacht wird. Für die Gemeinschaft der Christen ist der Tod zwar das Ende des irdischen Lebens, jedoch wird der Tod mit der Perspektive der Hoffnung auf die Auferstehung der Toten verbunden, wie es an vielen Stellen in der Bibel beschrieben wird.

Leipzigs Friedhöfe als Orte der Besinnung, Stille und Erinnerung

Auch wenn es keinen festlichen oder persönlichen Anlass gibt, sollte man einmal einen der zahlreichen Leipziger Friedhöfe besuchen. Es mag zwar ungewöhnlich klingen, aber Leipzigs Friedhöfe sind nicht nur reine Ruhestätten, sondern auch Orte zum Abschalten und Entspannen. Sie bieten Raum für meditative Spaziergänge und sind Beispiele für die Kultur- und Architekturgeschichte der Stadt Leipzig. Auf dem Gelände eines Friedhofes kann man sich vom Trubel des nahen Stadtzentrums erholen und den Alltag ein Stück verlassen. Friedhöfe sind auch Spiegelbilder der sozio-kulturellen Eigenart einer Stadt. In Leipzig zeigt sich dies besonders bei der Umwandlung des Neuen Johannisfriedhofs in einen Friedenspark. Zwar gibt es in Leipzig kaum Ruhestätten von bekannten Malern, Dichtern oder Musikern zu entdecken, jedoch aber die Gräber vieler Persönlichkeiten aus dem Verlagswesen und dem graphischen Gewerbe, die ihre letzte Ruhe in zum Teil außergewöhnlich gestalteten Grabstätten gefunden haben. Durch den Besuch von Friedhöfen, kann man die Geschichte Leipzigs einmal auf unkonventionellen Wegen erkunden und lernt dabei gleichzeitig einen bedeutenden Teil vom Grün der Stadt kennen.

Der Südfriedhof

Der Leipziger Südfriedhof ist mit 78 ha die größte Friedhofsanlage in Leipzig und gilt als einer der größten und schönsten Parkfriedhöfe in Deutschland.

Friedhofsweg 3
04299 Leipzig

Öffnungszeiten

  • von April bis September:
    07:00 bis 21:00 Uhr
  • von Oktober bis März:
    08:00 bis 18:00 Uhr

Der Nordfriedhof

Durch neue Grabfelder, Wegbauarbeiten und durch das Anlegen eines kleinen Feuchtbiotops, als ökologische Nische, veränderte der Nordfriedhof in den letzten Jahren sein Ansehen.

Berliner Straße 125/127
04129 Leipzig

Öffnungszeiten

  • von April bis September:
    07:00 bis 21:00 Uhr
  • von Oktober bis März:
    08:00 bis 18:00 Uhr

Ostfriedhof

Der 1879 eröffnete Ostfriedhof ist mit 19,8 Hektar nach dem Südfriedhof der zweitgrößte kommunale Friedhof in Leipzig.

Oststraße 119
04317 Leipzig

Öffnungszeiten

  • von April bis September:
    07:00 bis 21:00 Uhr
  • von Oktober bis März:
    08:00 bis 18:00 Uhr

Friedhof Sellerhausen

Der Friedhof Sellerhausen, im Osten Leipzigs, wurde 1886 angelegt und inzwischen mehrfach erweitert. Besonders freundlich und modern wurde die Trauerhalle gestaltet.

Riesaer Straße 1
04328 Leipzig

Öffnungszeiten

  • von April bis September:
    07:00 bis 21:00 Uhr
  • von Oktober bis März:
    08:00 bis 18:00 Uhr

Friedhof Kleinzschocher

Der Friedhof Kleinzschocher, im Südwesten Leipzigs, wurde im Jahre 1892 im Zusammenhang mit der ersten Bestattung durch den damaligen Pfarrer von Kleinzschocher eröffnet.

Schwartzestraße 33
04229 Leipzig

Öffnungszeiten

  • von April bis September:
    07:00 bis 21:00 Uhr
  • von Oktober bis März:
    08:00 bis 18:00 Uhr

Alter Israelitischer Friedhof

Auf den Grabfeldern des alten jüdischen Friedhofs stehen die Grabmale dicht an dicht. Die Inschriften zahlreicher Grabmale sind in hebräischer und in deutscher Sprache ausgeführt. Viele Orte des Friedhofs, Grabmale und Grabfelder, sind mit der schmerzlichen Erinnerung an ehemalige jüdische Mitbürger verbunden, die in Todesorten wie Sachsenhausen, Ravensbrück, Theresienstadt, Buchenwald, Dachau und Riga Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft geworden sind.

Berliner Straße 123
04129 Leipzig

Öffnungszeiten

  • nach Anfrage