Dr. Hinrich Lehmann-Grube

Oberbürgermeister von 1990 bis 1998

Kurzbiographie

Dr. Hinrich Lehmann-Grube wurde 1932 in Königsberg in Ostpreußen geboren. Sein Vater war der Kinderarzt Dr. Fritz Lehmann-Grube. Seine Mutter Elsa, geb. Lück, stammte aus einer Familie in Hamburg, in der politische Aktivität in der Sozialdemokratischen Partei Tradition hatte.

Gegen Ende des Krieges kam Hinrich Lehmann-Grube als Flüchtling nach Hamburg und besuchte dort die Schule. Das Schuljahr 1949/50 verbrachte er - im Rahmen des sogenannten Fulbright-Programms - an einer Highschool in Ohio/USA. 1951 machte er in Hamburg Abitur und studierte anschließend Jura, unterbrochen von einem halbjährigen Studienaufenthalt in Paris/Sorbonne. 1957 heiratete er Ursula, geb. Paproth aus Hamburg.

Seine berufliche Tätigkeit war stets der Stadt, ihrer Verwaltung und ihrer Politik gewidmet. So arbeitete er zehn Jahre für den Deutschen Städtetag in dessen Hauptgeschäftsstelle in Köln, anschließend 12 Jahre als Beigeordneter für die Stadt Köln. Im Jahre 1979 wurde er zum Oberstadtdirektor der Stadt Hannover gewählt.

Im März 1990 entschloß er sich, dieses Amt aufzugeben und nach Leipzig zu gehen, um bei der ersten demokratischen Kommunalwahl als Stadtverordneter für die SPD und für das Amt des Oberbürgermeisters zu kandidieren. Noch vor der Wahl, im April 1990, wurde er Bürger der DDR, um deutlich zu machen, daß Leipzig für ihn keinen Zwischenaufenthalt darstellte.

Am 4.Juni 1990 wurde Hinrich Lehmann-Grube von der Leipziger Stadtverordnetenversammlung zum Oberbürgermeister gewählt. Über die Stadtgrenzen hinaus steht seit dieser Zeit sein Name für den erfolgreichen Versuch einer Stadt, auf neue Art Politik zu machen:
Mit dem Begriff "Leipziger Modell" wird sein alternativer Politikstil bezeichnet, der auf parteiübergreifende Kooperation abzielt.

Seit 1956 ist Hinrich Lehmann-Grube aktives Mitglied der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands/SPD. Von zahlreichen Funktionen und Ehrenämtern sind erwähnenswert die Mitgliedschaften:

  • in der Ständigen Deputation des Deutschen Juristentages
  • im Präsidium des Deutschen Städtetages

Seine wenige freie Zeit widmet Hinrich Lehmann-Grube vor allem seiner Familie - seiner Frau, seinen vier Kindern und den Enkelkindern.
Seine Frau Ursula ist seine wichtigste Beraterin und Helferin.

Hinrich Lehmann-Grube spielt Bratsche und übt diese Liebhaberei seit 35 Jahren bis heute im Streichquartett. Er spricht gut englisch und ein passables Französisch.

Am 26.Juni 1994 wurde er in direkter Volkswahl mit deutlicher Mehrheit in seinem Amt als Oberbürgermeister bestätigt. Er sagt über Leipzig und seine Arbeit für die Stadt:

"Leipzig kommt! Wir sind auf gutem Wege, wenn auch noch lange nicht am Ziel. Aber die Leipzigerinnen und Leipziger haben das Wichtigste schon gewonnen: Gestaltungskraft und Selbstvertrauen zum eigenen Erfolg."