Von wegen heiße Luft: Wichtiges Knowhow für den nächsten Wäschetrocknerkauf
Er ist fraglos eines der wichtigsten Haushaltsgeräte. Vor allem bei all denjenigen Leipzigern, denen es schlicht am Platz mangelt, um die Wäsche im Freien zu trocknen. Doch selbst wenn ein Wäschetrockner durchschnittlicher Qualität im Schnitt etwa 2.000 bis 2.500 Trocknungsdurchgänge mitmacht, höherwertige Geräte sogar etwas mehr, so haben wir es trotzdem mit einem Haushaltshelfer zu tun, der irgendwann nach etwa zehn Jahren „fällig“ ist – nicht zuletzt, weil zwischenzeitlich entwickelte Trockner um einiges effizienter geworden sind.
Doch egal, ob der alte Wäschetrockner bloß zu klein geworden, wirtschaftlich irreparabel kaputt oder hinsichtlich seines Verbrauchs nicht mehr zeitgemäß ist: Blind neu kaufen sollte niemand. Wir liefern wichtige Tipps, um das perfekte Gerät im Internet oder einem von Leipzigs mehr als einem Dutzend Elektrofachhändlern zu finden. Dabei kommt es, so viel sei schon verraten, auf viele persönliche Faktoren an – beileibe nicht nur den Inhalt des Bankkontos.
1. Das passende Arbeitsprinzip
Warme Luft umströmt die nasse Wäsche. Das sorgt für eine Verdunstung der Wassermoleküle in den Fasern. Die Luft im Trockner wird mit Wasser angereichert und von der Wäsche wegtransportiert. Also im Prinzip das, was auch auf der Wäscheleine geschieht, bloß eben durch Technik forciert und dadurch mitunter erheblich beschleunigt.
Aber: Selbst, wenn es einige technische Überschneidungen gibt, so existieren dennoch unterschiedliche Trockner-Arbeitsprinzipien – längst nicht alle sind für jeden gleichermaßen tauglich:
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Ablufttrockner: Feuchte Luft wird über einen Schlauch ins Freie oder eine im Raum stehende Kondensatorbox geleitet. Günstigster Kaufpreis, aber hoher Stromverbrauch. Bei Wanddurchführung geht zudem Wärmeenergie verloren.
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Kondenstrockner: Kondensiert die Feuchtigkeit intern und sammelt sie in einem Tank. Etwas teurer, dafür mangels Schlauch erheblich flexibler aufzustellen. Stromverbrauch durch geschlossenen Heizkreislauf etwas geringer, aber nicht wirklich niedrig.
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Wärmepumpentrockner: Ähnlich wie Kondenstrockner, allerdings wird die Luft nicht durch ein elektrisches Heizelement erwärmt, sondern eine (Luft-)Wärmepumpe ähnlich wie die zur Gebäudebeheizung. Hoher Kaufpreis und Geräuschentwicklung, zudem dauert das Trocknen länger, dafür ziemlich geringer Stromverbrauch.
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Erdgastrockner: Wärme wird über eine integrierte Gasheizung erzeugt. Rasches Trocknen, dafür jedoch hierzulande eher selten (geringe Auswahl), teuer und auf Erdgas angewiesen – wodurch sich insbesondere im Vergleich mit einem Ökostromtarif eine schlechtere CO2-Bilanz ergibt.
Daneben ist noch der Waschtrockner zu nennen. Ein Kombinationsgerät, das waschen und trocknen kann. Allerdings ist das recht teuer und verbrauchsintensiver als die jeweiligen Einzelgeräte. Daher primär eine Option für sehr beengte Platzverhältnisse, bei denen es nicht einmal möglich ist, den Trockner auf die Waschmaschine zu stellen.
Hier gilt es wirklich, sich über die häuslichen Realitäten Gedanken zu machen. Steht der Trockner beispielsweise in einem ungeheizten Keller, wäre das Thema Wärmeverluste durch einen Ablufttrockner anders zu bewerten, als wenn dieses Gerät im winterlich dauerbeheizten Bad stünde – oder womöglich gar ein Loch in eine gedämmte Außenwand gebohrt werden müsste.
2. Die Nutzungscharakteristik
Dieser Punkt lässt sich übersetzen mit „Wie viel Trockner benötige ich?“. Hier spielen vor allem solche Faktoren wie die Haushaltsgröße eine Rolle. Eine Familie mit zwei kleinen Kindern und vielleicht noch einem Elternteil, dessen Arbeitsbekleidung häufig stark verschmutzt ist, braucht schlichtweg einen Trockner, der
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ein großes Volumen hat,
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selbst größere Ladungen rasch trocknet und
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einen möglichst geringen Verbrauch aufweist.
Anders dagegen ein beispielhafter Single-Haushalt, bei dem vielleicht nur alle paar Tage eine Waschladung anfällt oder der vieles davon auf einem kleinen Balkongestell trocknet.
Wichtig: Die Trocknergröße sollte zu derjenigen der Waschmaschine passen, zumindest aber nicht kleiner sein. Eine randvolle Waschmaschinenladung sollte in einer Tour getrocknet werden können.
3. Die Qualität und Reparierbarkeit
Es gibt bei Trocknern einige wenige typische und wiederkehrende Ausfallgründe. Sie sind zwar prinzipiell unabhängig vom Hersteller des Geräts. Dennoch hängt die Wahrscheinlichkeit für solche Störungen in der Praxis mit der Gerätequalität zusammen. Das bedeutet nicht nur der Hochwertigkeit der Bauteile, sondern ebenso einer insgesamt durchdachten Konstruktion.
So wäre ein hochwertigerer Trockner vielleicht weniger anfällig für einen mit Feinflusen verstopften Kondensator – einer der genannten Ausfallgründe. Schlicht, weil die Ingenieure eine leistungsfähigere Festkörperabscheidung integriert hätten, durch die der Kondensator über viele Jahre hinweg frei von Flusen bleibt. Ebenso geht mit der Marke meist die Reparierbarkeit einher. Heißt, die Konstruktion ist häufig leichter zerlegbar, zumindest finden sich aber Ersatzteile auch nach vielen Jahren noch.
Hier spielt natürlich eine Rolle, wie viel Geld für die Anschaffung zur Verfügung steht. Ebenso sollte jedoch Beachtung finden, wie intensiv bzw. lange der Trockner genutzt werden soll. Wer etwa nur ein „Übergangsgerät“ für einige wenige Jahre benötigt, weil sich dann absehbar etwas in seinem Leben ändern wird, kann anders vorgehen als jemand, der beispielsweise einen vernünftigen großen Trockner anschaffen will, weil sich Nachwuchs ankündigt und das bisherige Gerät zu klein sein wird.
4. Die Steuerung
Wie lange läuft ein Trockner? Hierfür gibt es zwei grundverschiedene technische Ansätze:
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Zeitsteuerung: Das Gerät läuft für einen voreingestellten Zeitraum.
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Feuchtesteuerung: Der Trockner arbeitet, bis ein voreingestellter Feuchtegrad der Wäsche erreicht wird.
Ersteres ist technisch simpler und viel günstiger. Wer jedoch häufig mit unterschiedlichen Beladungszuständen und unterschiedlich leicht zu trocknender Wäsche agiert, wird wahrscheinlich öfters den Trockner unnötig lange (Energieverbrauch) laufen lassen oder sich über noch zu feuchte Wäsche ärgern.
Umgekehrt eliminiert die Feuchtesteuerung dieses Problem gänzlich. Dafür sind jedoch die Laufzeiten weniger vorhersehbar. Erneut ist es deshalb nötig, seine typischen Nutzungsgewohnheiten in die Überlegungen einzubeziehen.
5. Die Lautstärke
Viele Wäschetrockner-Hersteller werben mit einem besonders leisen Betrieb. Ob man darauf einen gesteigerten Wert legen muss, hängt jedoch abermals von sehr persönlichen Bedingungen ab. Das zeigt sich anhand dreier Beispiele:
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Wer tagsüber abwesend ist, aber den Trockner beispielsweise über eine intelligente Steuerung über die Photovoltaik-Anlage laufen lässt, für den spielt die Lautstärke gar keine Rolle.
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Wer in einer Mietwohnung lebt und das Gerät zu sehr wechselhaften Zeiten benötigt (Stichwort Schichtarbeit), wird wahrscheinlich eher auf geringe Lautstärke achten.
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Bei wem der Trockner im tiefen Keller steht, für den ist die Lautstärke weniger von Relevanz als bei einem Aufstellungsort in Küche oder Bad.
Zumal durchschnittliche Trockner im Betrieb sowieso nur zirka 65 Dezibel emittieren. Das ist beispielsweise auf dem Level einer Unterhaltung in normaler Lautstärke aus einem Meter Distanz oder eines Fernsehers im Betrieb. Zudem lässt sich die empfundene Lautstärke nachträglich noch reduzieren. Etwa durch eine Aufstellung des Trockners auf einer Gummimatte oder schlichtweg eine geschlossene Zimmertür. Bedeutet, Lautstärke ist oftmals nicht so (universell) wichtig, wie kolportiert.