In Europa wächst Verunsicherung um Renten

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Die Niederlande haben mit ihrer Parlamentswahl das "Super-Wahljahr 2017" in der Europäischen Union eröffnet. Im kommenden April folgt die Entscheidung im bislang turbulenten Wahlkampf in Frankreich zwischen der Politikerin Marine Le Pen und anderen Kandidaten. Spätestens durch die Wahl des neuen US-Präsidenten Donald Trump ist klar geworden, dass weltweite politische Umwälzungen Einzug halten und in Rentenfragen unter der europäischen Bevölkerung eine nicht unerhebliche Verunsicherung verbreiten.

Entscheidende Einflussfaktoren für die Rentenmärkte

Sowohl politische Risiken als auch konjunkturelle Chancen besitzen derzeit einen großen Einfluss auf den internationalen Rentenmarkt. So sorgte zum Beispiel die Annahme eines wirtschaftlichen Wachstums in den Vereinigten Staaten sowie in Europa für Optimismus. Andererseits werfen ungenaue Prognosen zur Wirtschafts- und Finanzpolitik der amtierenden US-Administration ihre Schatten voraus. Darüber hinaus ist es kaum abschätzbar, welche politischen Konsequenzen der Austritt Großbritanniens auf die Europäische Union hat. Angesichts dieser Gemengelage nutzen internationale Investoren die verbleibende Zeit und trennen sich von ihren Papieren. Vor allem Japan veräußert derzeit Staatsanleihen aus Frankreich im gefühlten Minutentakt. In diesem Zusammenhang hat die Deutsche Bank errechnet, dass die Renditemöglichkeiten für französische Papiere zwischen 10 und 80 Punkten steigen könnten, wenn Investoren aus Japan ihre gehaltenen Anteile um zwei bis sechs Prozent reduzieren. Die Deutsche Bank schlussfolgert aus dieser vorliegenden Konstellation, dass in erster Linie deutsche Staatsanleihen davon profitieren werden.

Französische Staatsanleihen unter massivem Druck

Das Wahlkampf-Hoch der rechtsextremen Kandidatin Marine Le Pen scheint Frankreich-Anleger nervös zu machen. Durch die jüngsten Verkäufe erhöhte sich der Risikoaufschlag für französische Staatsanleihen auf den höchsten Stand seit 54 Monaten. Daraus ergab sich eine Schwächung des Pariser Auswahlindex CAC40 um 0,1 Prozent, wodurch dieser zu den schwächsten Aktienindizes in Europa zählt. Viele Investoren parkten ihr Geld deshalb in kurzfristigen (zweijährig) und zugleich als sicher geltenden deutschen Bonds. Die Rendite für die Papiere sank in verhältnismäßig kurzer Zeit auf das Rekordtief von minus 0,858 Prozentpunkte.

Belastungen für den europäischen Anleihemarkt

In ihren Wahlkampfreden warnt Präsidentschaftskandidatin Marine Le Pen vor den beiden "totalitären Ideologien" Globalisierung sowie islamischen Fundamentalismus. Für den Fall eines Wahlerfolgs kündigte Le Pen an, ein Referendum für den Austritt aus der Europäischen Gemeinschaft zu stellen. Im Grunde genommen nichts Neues. Allerdings reagieren Anleger am Anleihenmarkt auf die diese Entwicklung äußerst sensibel und zugleich überaus besorgt. Darüber hinaus beschränkt sich die Anti-Euro-Rhetorik nicht nur auf den französischen Finanzmarkt, sondern strahlt in alle europäischen Mitgliedsstaaten eine gewisse Spannung aus.

Weiterführende Informationen: Kapitalmarktausblick der Deuschen Bank

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