Shoppingcenter Höfe am Brühl legt Fehlstart hin
Das Ergebnis des Shoppingcenter Performance Report 2014 (SCPR), der alljährlich von der Unternehmensberatung ecostra gemeinsam mit Fachzeitschriften vergeben wird, fällt für Leipzig jüngstes Shoppingcenter Höfe am Brühl ernüchternd aus. Bei der bundesweiten Befragung unter Händlern in 400 Einkaufszentren landete die Leipziger Mall auf den hinteren Plätzen. Auch das neue Shoppingcenter Skyline Plaza in Frankfurt am Main bekam miserable Noten. Deutlich höher im Ranking liegen das Paunsdorf-Center und das Nova Eventis in Günthersdorf sowie das Allee-Center in Grünau.
Vor rund zwei Jahren feierte die Mall Höfe am Brühl Eröffnung, doch die erste Bilanz fällt nicht gerade feierlich aus. Besonders laut wurde die Kritik im aktuellen Mall-Ranking vonden ansässigen Händlern. So haben die Verkäufer auf der unteren und oberen Etage der dreistöckigen Höfe am Brühl kaum Laufkundschaft in ihren Geschäften. Dementsprechend mager fallen auch die Umsätze aus. Für den SCPR bedeutete dies die Schulnote 4.0. Beim Ranking flossen alle Center ein, in denen mindestens fünf Mieter an der Befragung teilnahmen. Schulnoten wurden allerdings für alle Center vergeben, unabhängig von der Teilnahme der Händler an der Befragung. Im Fall der Höfe am Brühl beteiligten sich elf der 120 Mieter. Dabei landete das Einkaufszentrum auf Platz 249 von insgesamt 260 Plätzen.
In der Praxis zeigte sich, dass drei Etagen zum Einkaufen in Leipzig nicht angenommen werden. Kunden bewegen sich bevorzugt im Erdgeschoss, während die oberen und unteren Ebenen nur spärlich besucht sind. Die Höfe am Brühl befinden sich zwar in der Leipziger Innenstadt, aber in die gewohnten Laufwege will sich das Einkaufszentrum noch nicht integrieren. Nach guten zwei Jahren Anlaufzeit ist das Ergebnis der SCPR für die Höfe am Brühl aber noch nicht besorgniserregend. Im Schnitt besuchen täglich 38.000 Menschen das Einkaufszentrum, und ein neuer Ort zum Shoppen benötigt einfach Zeit, bevor er von Besuchern wahr- und angenommen wird.
Zudem sind die Umsatzprobleme vieler Händler auf ein grundsätzliches Problem zurückzuführen, da das Online-Shoppen in diesem Jahr auch in der Bekleidungsbranche die Oberhand gewonnen hat. Langfristig können Händler nur bestehen, wenn sie sowohl offline als auch online vertreten sind. Das Modehaus C&A etwa ist gleich zweimal in Leipzig vertreten, bedient seine Kundschaft aber auch über den Online-Shop und lockt hier mit besonderen Angeboten, wie aktuell einer großen Auswahl an Herbstpullovern für Damen. Die beiden anderen Einkaufszentren in Leipzig sind aufgrund geringer Beteiligungen der Händler nicht im Shoppingcenter-Ranking aufgeführt. Der Petersbogen bekam die Note 2,25, und das Löwen Center bekam ebenfalls eine 4,0.
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