Die Red Bull Arena als Teil der Erfolgsgeschichte von RB Leipzig

Die Red Bull Arena hat seit ihrem Neubau 2004 so einige Höhen und Tiefen erlebt. Das Stadion wurde zur WM 2006 in Deutschland errichtet und verschwand danach jahrelang im fußballerischen Niemandsland. Erst mit dem Einzug von RB Leipzig in den deutschen Profifußball gewann auch das ehemalige Zentralstadion wieder an Bedeutung und Ruhm. Mittlerweile ist die Heimstätte der Roten Bullen Teil der einzigartigen Erfolgsgeschichte und wird in der kommenden Saison sogar Austragungsort für europäische Spitzenspiele in der UEFA Champions League sein.

In den vergangenen Jahren gab es immer wieder Gerüchte, dass RB Leipzig den Bau einer neuen Fußball-Arena anstrebt. Medienberichten zufolge konnte die Red Bull Arena den Ansprüchen der Verantwortlichen bei RB nicht gerecht werden. Kurz vor Weihnachten 2016 gab es dann einen echten Paukenschlag in Leipzig. Die Roten Bullen gaben bekannt, dass man die Red Bull Arena gekauft hat und das Stadion zukünftig ausbauen möchte. Sämtliche Pläne von einem möglichen Neubau waren damit ein für alle Mal vom Tisch.

Die Red Bull Arena ist für die Stadt Leipzig etwas ganz Besonderes

Knapp 116 Millionen Euro hat der Umbau bzw. der komplette Neubau der Red Bull Arena im Jahr 2004 gekostet. Die Arena wurde auf dem Gelände des alten Zentralstadions neu aufgebaut. Noch heute sieht man die Umrisse und einzelne Tribünen-Elemente des ehrwürdigen Zentralstadions. Nach fast vierjähriger Bauphase wurde die Red Bull Arena knapp zwei Jahre vor Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 fertig gestellt. Mit einer Kapazität von 44.345 Plätzen war die Arena damals eines der modernsten Fußball-Stadien in Deutschland. Zudem hat der Neubau auch dem lokalen Tourismus vor Ort einen ordentlichen Schub verpasst.

Im Sommer 2004 wurde die Red Bull Arena mit dem 1. Internationalen Fußballturnier im Zentralstadion“ (IFiZ 2004) offiziell wiedereröffnet. Bereits ein Jahr später konnten sich die Fußballfans in Leipzig über internationalen Spitzenfußball freuen, denn Leipzig war einer der insgesamt fünf Austragungsorte des FIFA Konföderationen-Pokals, des sog. Confed Cup, welcher traditionell ein Jahr vor der WM-Endrunde im Gastgeberland ausgetragen wird. Der Confed Cup ist eine Art „Mini-WM“ und dient als Generalprobe. Drei Confed Cup-Spiele fanden 2005 in Leipzig statt, unter anderem am 29. Juni 2005 auch das Spiel um Platz 3, in dem sich die deutsche Nationalmannschaft in einem packenden Duell gegen Mexiko am Ende mit 4:3 durchsetzte und damit die Bronzemedaille sichern konnte.

Als WM-Austragungsort ist die Arena Teil deutscher Sportgeschichte. Während der WM 2006 wurden insgesamt fünf Spiele in der Red Bull Arena bzw. dem Zentralstadion ausgetragen. Neben vier Gruppenspielen fand dort unter anderem auch das WM-Achtelfinale zwischen Argentinien und Mexiko statt, in dem sich die Mittelamerikaner geschlagen geben mussten und mit 1:2 aus dem Turnier ausschieden.

RB Leipzig und seine Festung Red Bull Arena

Aber nicht nur spannende Länderspiele wurden bisher in der Red Bull Arena ausgetragen, auch die Fußball-Bundesliga hat bereits für das eine oder andere Highlight gesorgt. Mit einem Fassungsvermögen von etwas mehr als 40.000 Zuschauern gehört die Arena definitiv nicht zu den größten in der Bundesliga. Dennoch ist die Stimmung einzigartig. Die RB-Fans haben sich bereits in ihrer Debütsaison im deutschen Oberhaus einen echten Namen gemacht und das, obwohl zahlreiche andere Stadien und Sportstätten in Leipzig vorhanden sind.

Mit 12 Siegen, 2 Unentschieden und gerade einmal 3 Niederlagen landete RB in der abgelaufenen Saison auf dem 4. Platz in der Heimtabelle. Damit gehört Leipzig auf Anhieb zu den heimstärksten Teams in der Bundesliga. Höhepunkt aus Leipziger Sicht war sicherlich der 1:0-Sieg gegen Borussia Dortmund zu Beginn der Erstliga-Saison 2016/17. Am 2. Spieltag schoss Naby Keita RB in der 89. Minute zum knappen, aber hoch verdienten Sieg. Spätestens nach diesem Spiel, nach diesem Sieg und nach dieser Fan-Explosion war allen Kritikern und Skeptikern von RB klar, dass die Red Bull Arena eine echte Festung ist. Die Heimstärke von Leipzig ist sicherlich auch maßgeblich dafür verantwortlich, dass der Wettanbieter Betway Sports RB Leipzig am 20. Juli eine Siegerquote von 21 für den Gewinn der Deutschen Meisterschaft gibt. Damit gehört RB nach dem FC Bayern und Borussia Dortmund zu den Top 3-Titelkandidaten für die kommende Saison.

Aber auch negative Höhepunkte hat der RB Leipzig in der letzten Saison erlebt, darunter allen vorandie 4:5-Niederlage im Mai diesen Jahres gegen den FC Bayern, als Leipzig in einem furiosen Spiel kurz vor dem Abpfiff noch mit 4:3 in Führung lag und dann binnen weniger Minuten noch zwei Tore kassierte. Interessant ist hierbei jedoch die Tatsache, dass die Fans nach der Niederlage zwar enttäuscht waren, ihre Mannschaft dennoch im letzten Heimspiel der Saison für eine atemberaubende Leistung in den Monaten zuvor frenetisch gefeiert haben.

Spannend wird es auch zu sehen ob das Team von Ralph Hasenhüttl seine Heimstärke auch in der UEFA Champions League behalten kann; erst vor kurzem fiel die Entscheidung zugunsten einer Teilnahme des Vereins in dem europäischen Wettbewerb. Sollte man mit der Unterstützung der eigenen Fans im Rücken seine Heimspiele gewinnen, ist ein Weiterkommen ins Achtelfinale der Königsklasse nicht ausgeschlossen.

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