Günstig und gut: 6 Praxiskniffe für Holz-Heizer

In Sachsen sind etwa eine halbe Million Kaminöfen, Kachelöfen und ähnliche Heiz- und Kochstellen in Betrieb, die mit Holz befeuert werden. Hinzu kommen noch unzählige Feuerschalen, Feuerkörbe und ähnliche Outdoor-Feuerstellen. Selbst, wenn man es nur auf unsere Region herunterbricht, existieren deshalb eine Menge Menschen mit Brennholzbedarf.

Der Grund dafür ist simpel: Heizen mit Holz kann mit einer ganzen Menge von Vorteilen aufwarten und ist darüber hinaus noch ziemlich variantenreich. Doch nicht zuletzt rings um das Holz an sich gibt es vieles, was Holz-Heizer richtig und besser machen können – unter anderem auf ihren Geldbeutel bezogen.

1. Brennholz selbst „machen“

Die meisten Ofenbesitzer lassen sich ofenfertig geschnittenes, getrocknetes und gespaltenes Holz vom Händler anliefern. Das muss man nur noch vernünftig aufsetzen und es ist sofort einsatzbereit. Allerdings ist es auch definitiv die teuerste Form, um an sein Brennmaterial zu kommen – insbesondere, wenn der Händler ein typischer Bau- oder Gartenmarkt ist.

Wer jedoch

  1. ein Transportfahrzeug wie etwa einen Anhänger besitzt,
  2. einen Motorsägenkurs absolviert hat,
  3. die entsprechende Säge und eine vollständige PSA-Forst besitzt (sowieso für den Kurs nötig),
  4. genügend Fläche zum Arbeiten und Aufsetzen hat und
  5. den Arbeitsaufwand nicht scheut,

der kann insbesondere als größerer Verbraucher eine Menge Geld sparen, indem er sich an den Staatsbetrieb Sachsenforst respektive einen der dazugehörigen Forstbezirke wendet. Denn dort gibt es nur Holz niedrigerer Verarbeitungsstufen. Entweder als lediglich gefällte, grob zerteilte Bäume, die noch aus dem Wald zu ziehen sind oder bereits gut zugänglich aufgesetzte Stammabschnitte von zwei Metern.

Da Holz-Heizer dabei selbst die meisten Dinge machen, die ein Brennholzhändler übernimmt, sind die Meterpreise entsprechend erheblich geringer. Für Kleinverbraucher lohnt sich das nicht, zumal das Holz noch mindestens ein Jahr getrocknet werden muss. Aber wer im Jahr einige Meter verfeuert, kann so mittelfristig wirklich sparen – und was überdies, woher sein Holz kommt.

Übrigens: Wer einen Garten hat, der sollte bei Pflegeschnitten alle Äste, die deutlich über Besenstieldicke aufweisen, bloß nicht wegwerfen. Durchgetrocknet und zerteilt können sie natürlich völlig legal in Ofen und Feuerschale verbrannt werden.

2. Käferholz kaufen

Prinzipiell bezeichnet Käferholz nur das, was durch Notfällungen im Zuge von Borken- und anderen Käferbefall anfällt. Das ist besonders bei uns in Sachsen der Fall, weil es hier so große Fichtenbestände gibt – praktisch die einzige Baumart, die der Borkenkäfer attackiert. Dieses Holz kann nicht so, wie reguläres Bau- und Brennholz, ganz gezielt bedarfsgerecht gefällt werden, sondern muss zügig aus dem Wald, um den Insekten den Lebensraum und somit die Verbreitungsmöglichkeiten zu nehmen.

Marktwirtschaftlich betrachtet bedeutet das: Es muss regional ein Überangebot eingeschlagen werden – ergo sinken die Preise. Wohl kann Käferholz noch als Bauholz genutzt werden, weil die Tiere zwischen Rinde und Stamm leben. Da Bauholz derzeit jedoch weniger benötigt wird, geht vieles eher in Richtung Brennholzhandel.

Dazu ist es meist jedoch nötig, ganz gezielt nach Käferholz zu suchen bzw. zu fragen. Nicht zuletzt bei privaten Waldbesitzern.

3. Meterstämme beziehen

Nicht jeder hat Zeit, Platz und/oder Bedarf, um einen Großteil des Brennholzerwerbs selbst durchzuführen. Doch selbst, wer auf angeliefertes Holz angewiesen ist, könnte immer noch versuchen, mit seinem Holz-Dealer zu sprechen, ob dieser ihm ganze oder gespaltene Meterstücke liefern kann – anstelle ofenfertiger Scheite.

Auch das hilft dabei, Geld zu sparen. Und wenn das Holz bereits gespalten wurde, dann ist nicht einmal eine Ketten- oder gar Wippsäge nötig. Für solche eher geringen Stärken genügt in aller Regel eine handelsübliche Tischkreissäge, wenn darauf ein grobes, für Schnitte quer zur Faser eingerichtetes, am besten spezielles Brennholz-Kreissägeblatt montiert ist.

Wer es lieber mit der Motorsäge und einem Sägebock machen möchte, sollte dabei an den entstehenden Lärm (Stichworte Nachbarn und Gesetze) und Kraftstoffverbrauch denken. Ein solcher ortsfester „Holzplatz“ zuhause ist das ideale Einsatzgebiet für strombetriebene Motorsägen – unter diesen speziellen Bedingungen, wo Beweglichkeit nicht nötig ist, sogar als günstigste Version mit Stromkabel.

4. Holz selbst hacken

Meter und Kubikmeter sind die wichtigste Maßeinheit beim Brennholz. Allerdings gibt es bei der (professionellen) Verarbeitung zwei unterschiedliche Herangehensweisen:

  1. Absägen auf den üblichen einen Meter Länge und sofortiges Spalten – das benötigt einen besonders leistungsfähigen Holzspalter, der kostet jedoch einige tausend Euro.
  2. Absägen auf das ofengängige Maß 33 oder 25 Zentimeter und anschließendes Spalten, dafür genutzte Geräte sind deutlich günstiger.

Das heißt, nicht alle, aber verschiedene Brennholzhändler bieten, wenn man rechtzeitig mit ihnen redet, Stammabschnitte in ofenfertiger Länge zum Selberspalten an. In diesem Fall benötigen Holz-Heizer eigentlich nur noch Folgendes:

  • Einen hölzernen Hau- oder Hackklotz. Ebenfalls beim Holz-Dealer zu beziehen.
  • Eine vernünftige Spaltaxt (kein Spalthammer), am besten mit Holzstiel – der lässt sich im Gegensatz zu Kunststoffstielen problemlos ersetzen.
  • Eventuell einen alten Schubkarren-, Quad- oder kleinen Autoreifen. Er verhindert, wenn der Abschnitt darin steht, ein Auseinanderspringen der Scheite beim Hacken.

Der Rest ist tatsächlich nur etwas Übungssache, hat sehr viel mit Technik und nur wenig mit Muskelkraft zu tun – und ersetzt dennoch problemlos das Workout im Studio. Der angenehme Nebeneffekt: Man kann seine Scheite so groß oder klein wählen, wie es dem eigenen Heizverhalten am besten entspricht. Apropos:

5. Anfeuerholz selbst herstellen

Selbst bestens getrocknetes Brennholz benötigt einige gut fingerdicke Stücke, die als „Zwischenstufe“ zwischen dem Anzünder und dem Holzscheit fungieren, um möglichst rasch und mit wenig Abgasemissionen in hellen Flammen zu stehen. Bloß: Bedenkt man, dass deren Herstellung mit speziellen Holzspaltern nahezu vollautomatisiert abläuft, sind derartige Säcke voller Anfeuerholz wirklich unverschämt teuer.

Das wird jeder spätestens dann merken, wenn er schaut, wie viele dieser Anfeuerhölzer er aus einem einzigen ofenfertigen Scheit herstellen kann – und das ist wirklich einfach. Prinzipiell könnte man dazu ebenfalls die Spaltaxt nehmen, ein gutes Beil ist jedoch für diesen Job besser zu handhaben. Dazu bloß noch ein Holzhammer oder ein mit einer Hand gut greifbares Aststück (idealerweise Hartholz), ein Hocker und es kann losgehen:

  1. Bequem vor den Hackklotz setzen und einen mindestens einmal gespaltenen Holzscheit vor sich stellen – einen, der keine sichtbaren Astansätze hat.
  2. Mit einer Hand am hinteren Stielende die Klinge des Beils auf der Oberseite des Holzes in Nähe des Randes platzieren, sodass zwangsläufig ein etwa fingerdickes Holzstück abgetrennt wird.
  3. Mit der anderen Hand den Holzhammer/Astabschnitt (mehrmals) feste auf die Rückseite des Beilkopfes schlagen.

Die Wucht treibt das Beil ohne große Kraft durchs Holz und spaltet das erste „

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