Tage der Industriekultur 2020

Wer eine Stadt wie Leipzig in all ihren Facetten erkundet, kommt an den großflächigen Industriekomplexen überhaupt nicht vorbei. Das Stadtgebiet ist gesäumt mit diesen eindrucksvollen Zeitzeugen der Industrialisierung, die im Raum Leipzig im 19. Jahrhundert aus solidem Backstein errichtet wurden. Lange sind die Zeiten vorbei, in denen aus den Bauten Spinnmaschinen ratterten und Tausende an Arbeitern ihr Tageswerk verrichteten. Über Jahrzehnte stand die Zeit in diesen Anlagen still. Doch die Zeiten haben sich geändert.

Industriedenkmal in Leipzig

Vom Industriegebäude zum Künstleratelier

Heute dienen einstige Fabriken wie das Tapetenwerk oder die Baumwollspinnerei als Unterkünfte für Manufakturen oder Künstler, die die Gebäude in Galerien oder Künstlerateliers umwandelten. Unter diesen Umständen gewinnt das Wort Industriekultur sogar völlig neu an Bedeutung. An anderen einstigen Industriebauten wurden umfassende Sanierungsarbeiten vorgenommen. In diesen Immobilien ließen sich nicht nur junge Start-Up-Unternehmen nieder. Zugleich ziehen hübsche umgebaute Loftwohnungen potentielle Mieter und Käufer magisch an. Dieses Jahr ist zudem ein besonderes Jahr. Ganz Leipzig steht im Zeichen der Industriekultur. Getreu dem Motto: "Industrie.Kultur.Sachsen" stehen nun vom 3. bis 6. September 2020 die Tage der Industriekultur vor der Tür.

Erkundungstouren auf unterschiedlichen Themen-Routen

Vertreter des Industriekultur Leipzig e. V. scheuten keine Kosten und Mühen, um die diesjährigen 8. Tage der Industriekultur Leipzig in ein unvergessliches Ereignis zu verwandeln. Deshalb dürfen Besucher auch in diesem Jahr mehrere Themen-Routen beschreiten. Großer Beliebtheit erfreuen sich die "Offenen Werktor"-Routen, die an allen sechs Veranstaltungstagen an unterschiedlichen Orten stattfinden. Von Tagen der offenen Tür in Leipzigs Gießereien über Schauproduktionen bei der Werbeagentur Wurzen bis hin zur Besichtigung einer Physiotherapie am 5. September – bei dieser Vielfalt ist für jeden etwas dabei.

Einblicke in die Historie des Buchdrucks

Die Route der Buch- und Messestadt ist darauf ausgelegt, ihren Besuchern die Industriegeschichte des Buchdrucks näherzubringen. Ein Vortrag zur 500-jährigen Druckerei- und Verlagsgeschichte der Messestadt am 3. September oder Führungen durch Ausstellungen wie "Soeben in Ausstellung angekommen" im Clara-Zetkin-Park sind nur einige Highlights unter vielen. Weitere Routen gewähren an den Tagen der Industriekultur Einblicke in touristische Glanzpunkte oder die Entwicklung von Energie und Mobilität sowie die Wirtschafts- und Wissenschaftsgeschichte der Region. Wer sich näher mit dem Thema "Museen und Sammler" auseinandersetzen möchte, kann sich am 3. September im Deutschen Musikarchiv der Deutschen Nationalbibliothek über die frühen Jahre der Tonträgergeschichte erkundigen. Am 5. September steht ein Abstecher zum Straßenbahnmuseum im Betriebshof Wittenberger Straße auf dem Programm. Feldbahnfahrten anlässlich der 8. Tage der Industriekultur werden am 6. September mit der Museumfeldbahn Leipzig-Lindenau durchgeführt.

Die Tage der Industriekultur sicher genießen

Die Tage der Industriekultur präsentieren einen Teil von Leipzigs Geschichte und Gegenwart, der so vielfältig wie die Stadt selbst ist. Dennoch ist in Zeiten der Corona-Krise alles anders. Deshalb legen die Veranstalter großen Wert darauf, dass besondere Hygieneanforderungen erfüllt werden und sich Beschäftigte der Tourismus- und Kreativbranche einem großen Publikum zur Schau stellen können.

 

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