Ausgezeichnet: Behandlung am Herzzentrum Leipzig
Herzschwäche ist eine weitverbreitete Krankheit: Rund zwei Millionen Menschen leiden allein in Deutschland an der chronischen Form der Herzinsuffizienz, wie die Erkrankung medizinisch heißt. Dank Fortschritten in der Therapie lässt sich Herzschwäche immer besser behandeln, die Zahl der Todesfälle sinkt. Eine besondere Behandlung erfahren Patienten der Spezialambulanz für Herzinsuffizienz am Herzzentrum Leipzig.
Auf dem Bild Dr. med. Marcus Sandri, Fotocredit: Mario
Eingeschränkte Pumpfunktion des Herzmuskels
Bei einer Herzinsuffizienz ist die Pumpfunktion des Herzens eingeschränkt, der Körper und damit alle Organe werden nur noch vermindert durchblutet. Das führt zu rascher Erschöpfung der Erkrankten, bei chronischer Herzschwäche kann es zudem einen gefährlichen Rückstau des Blutes in die Lunge und den Venen nach sich ziehen. Häufigste Auslöser einer chronischen Herzinsuffizienz sind Bluthochdruck und die koronare Herzkrankheit.
Das Herzzentrum Leipzig ist auf die Behandlung von Herzschwäche spezialisiert. Die Einrichtung ist Anfang 2018 als überregionales Kompetenzzentrum zur Behandlung von Herzschwäche ausgezeichnet worden – das macht das Herzzentrum Leipzig zu einer der ersten deutschen Einrichtungen mit einem entsprechenden Zertifikat.
Modernste Diagnose- und Therapieverfahren
Bei Herzschwäche ist es wichtig, dass die Erkrankung möglichst frühzeitig erkannt wird und Fachärzte die richtigen Schritte einleiten. Doch Dr. Marcus Sandri (39), der Leiter der Leipziger Spezialambulanz, weiß: „Leider kennen immer noch zu wenige die typischen Frühwarnzeichen wie Atemnot und Erschöpfung.“ Das macht Spezialzentren umso wichtiger, denn: Patienten profitieren hier von modernsten Diagnoseapparaten und Therapien.
Außerdem gibt es eine enge Verzahnung verschiedener Fachbereiche wie Herzchirurgie, Kardiologie, Rhythmologie und Psychologie. „Psychologische Unterstützung“, so Dr. Sandri, „ist nicht zu unterschätzen, denn viele Herz-Patienten haben auch Depressionen“. Aufgrund der Erkrankung können Betroffene oftmals nicht mehr unbeschwert am sozialen Leben teilhaben und ziehen sich zurück.
Patientenbetreuung per Home-Monitoring
In der Spezialambulanz für Herzinsuffizienz kann Erkrankten schnell und wirkungsvoll geholfen werden. Nach Untersuchungen mit Herzkatheter, Biopsie und Blutentnahme verabreichen die Spezialisten Medikamente wie ACE-Hemmer und Betablocker, die das Herz der Betroffenen entlasten und stabilisieren. Nach der Entlassung sind die Patienten nicht auf sich allein gestellt, sie werden ambulant weiterbehandelt – per sogenanntem Home-Monitoring.
Speziell geschulte Fachkräfte rufen die Erkrankten regelmäßig zu Hause an und erkundigen sich nach allgemeinem Zustand, Blutdruck, Gewicht und körperlichen Aktivitäten. Die Fachkraft, erklärt Dr. Sandri weiter, „erkennt rechtzeitig Verschlechterungen, kann nach Rücksprache mit uns Ärzten zum Beispiel die Medikation ,aus der Ferne‘ anpassen.“ Die intensive Nachbetreuung zahlt sich aus: „Dadurch lassen sich erneute Krankenhaus-Einweisungen oft verhindern“, berichtet Dr. Sandri. Das bedeutet für die Patienten ein großes Plus an Lebensqualität – und entlastet das Gesundheitssystem.
Text: Susanne Schaeffer