Heizungsmodernisierung: Lohnt sich das?
Das Heizen und die Warmwasserbereitung haben den mit Abstand größten Anteil am Energieverbrauch in einem Haushalt: über 80 Prozent. Dabei sorgen viele mittlerweile veraltete Heizungen für die Wärme im Haus, wobei sie häufig ineffizient arbeiten. Das wirkt sich nicht nur negativ auf den Geldbeutel aus, da für dieselbe Wärmemenge immer mehr vom Energieträger eingesetzt werden muss. Zudem hat es auch verheerende Folgen für die Umwelt. Umso wichtiger ist es, sich Gedanken über eine Heizungsmodernisierung zu machen. Doch lohnt sich eine solche Maßnahme wirklich?
Die Heizungsmodernisierung birgt ein hohes Einsparpotential
Grundsätzlich ist festzuhalten, dass die Modernisierung einer Heizungsanlage etwa 30 Prozent des Energieverbrauchs einsparen kann. Das ist weitaus mehr als andere Arbeiten wie der Austausch der Türen und Fenster oder das Dämmen des Dachs sowie der Kellerräume. Diese Einsparung reduziert nicht nur die Heizkosten, sondern auch die Umweltbelastungen durch veraltete Heizungen. So nutzt ein moderner Öl- oder Gasheizkessel mit der sogenannten Brennwerttechnik die verborgene Wärme in den Abgasen. Das heißt, viel mehr Wärme kann unter dem Einsatz der gleichen Menge Öl oder Gas zum Heizen oder für das Warmwasser genutzt werden.
Heizung passt nicht zu den Gegebenheiten
Viele veraltete Heizungen sind nicht mehr richtig an die Gebäude und deren Gegebenheiten sowie an das Heizverhalten der Bewohner angepasst. Experten sprechen von der falschen Dimensionierung. Das bedeutet, die Heizungen erzeugen zu viel oder gar zu wenig Wärme. Damit laufen die Heizungen nicht nur ineffizient, es treten auch technische Probleme auf. So ist eine falsche Dimensionierung der Anlage häufig ein Problem für bestimmte Verschleißteile. Generell kommen ältere Heizungsmodelle häufig mit einem hohen Reparatur- und Wartungsbedarf daher.
Die Pflicht zur Heizungsmodernisierung
Die bisher genannten Gründe stecken auch hinter der Pflicht, Heizkessel, die älter als 30 Jahre sind, auszutauschen. Grundlage für diese Regelung ist die Energieeinsparverordnung (EnEV). Ausgenommen davon sind alle Niedertemperatur- und Brennwertkessel. Ob die eigene Heizung betroffen ist oder nicht, kann dem Typenschild entnommen oder beim Hersteller erfragt werden. Im Übrigen sind auch all jene Heizungsanlagen davon ausgeschlossen, welche die Wärmeversorgung in einem Wohngebäude mit maximal drei Wohneinheiten sichern. Vorausgesetzt der Eigentümer hat zum Stichtag 01.02.2002 selbst eine Wohnung davon bewohnt.
Etwas Gutes für die Umwelt tun
Die Energieeinsparung durch eine Heizungsmodernisierung wirkt sich auch positiv auf die Umwelt aus. So produzieren die Brennwertkessel weitaus weniger schädliches CO2 als ihre Vorgänger. Andere moderne Heizungen kommen sogar ganz ohne eine Verbrennung aus. So nutzen Wärmepumpen beispielsweise zu drei Viertel kostenlose Umweltenergie aus der Luft, dem Erdboden oder dem Grundwasser, um ein Gebäude zu heizen. Lediglich Strom ist notwendig, um diesen Prozess entsprechend umzusetzen. Kommt dieser jedoch von der eigenen Photovoltaik-Anlage auf dem Dach oder wird er als Ökostrom bezogen, ist dies ein weiterer Pluspunkt für die Natur. Doch nicht nur Strom lässt sich mithilfe der Sonne erzeugen. Eine Solarthermie kann Heizwärme und Warmwasser zur Verfügung stellen und dabei bestehende Heizungen maßgeblich unterstützen. Es muss also nicht immer etwas verbrannt werden, um Wärme zu erzeugen. Vielmehr kann man sich an den Energiequellen aus der Umwelt bedienen, ohne diese zu belasten.
Die neue Heizung fördern lassen
Eine Heizungsmodernisierung ist natürlich mit einer Investition verbunden. Neben der eigentlichen Heizung fallen je nach Ausführung auch Kosten für die Lagerung von Brennstoffen wie Öl oder Holz, aber auch Anschlüsse wie für Gas an. Um einen Anreiz für die energieeffiziente Modernisierung zu schaffen, fördert die Bundesregierung neue Heizungen. So lassen sich Fördermittel unter anderem beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) sowie bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KFW) beantragen. Wichtig ist hier, den Antrag auf Fördermittel unbedingt vor Durchführung der Maßnahmen zu stellen.