Wie man sich Gesetze der Physik beim Roulette zunutze macht

Wissenschaftler haben nun eine Software geschrieben, die Ihnen helfen kann, die Chancen zu Ihren Gunsten zu erhöhen. Ein einfaches Programm kann Spielern eine 18-prozentige Rendite auf das Spiel geben. Dies tut es, indem es die Bewegungen des Balles verfolgt, und dann eingrenzen kann, wo dieser liegenbleibt.

Wie bei allen Casinospielen stehen auch beim Roulette die besseren Chancen eher dem Casino zu. Das l ist mathematisch so ausgelegt, dass das Haus sich einen kleinen Vorteil von 2,7% bewahrt. Dies bedeutet also, dass man im Schnitt eben diese Prozentzahl pro Spin verliert. Auch wenn dies varianzbedingt sehr lange dauern kann, bis es sich wirklich so ausgeht wie es die Statistik langfristig eben will.

Forscher behaupten nun, dass man die physikalischen Eigenschaften, denen das Roulette-Spiel unterliegt, nutzen kann um Voraussagen über den Ausgang eines Drehs anzustellen.

Das von den Wissenschaftlern entwickelte Programm verspricht eine Rendite von 18%, anstelle der mathematisch negativen 2,7%. Sollte sich dies bewahrheiten, wäre dies nichts weniger als eine kleine Revolution des Glücksspiels. Ähnlich wie dies beim Kartenzählen im Blackjack der Fall ist, müssten sich die Spielbanken und Casinos Methoden einfallen lassen um Ihren Vorteil dennoch zu behalten.

Beim Roulette wird eine Kugel an den Außenwänden eines Kessels entlang gerollt, welcher sich in entgegengesetzter Richtung dreht. Sobald die Geschwindigkeit er Kugel und damit die Fliehkräfte etwas abnehmen, wird diese nicht mehr exakt entlang den Rändern des Kessels laufen, sondern sich nach und nach davon entfernen. Hier sind kleine Hindernisse, die sogenannten Deflektoren angebracht, welche den Spielball dann möglichst willkürlich ablenken sollen, bevor dieser völlig zufällig in einem der Kästchen in der Mitte des Kessels liegenbleibt und damit das Ergebnis des Spiels anzeigt. Doch ist dies alles zu 100% Zufall?

Nach den neuen Untersuchungen ist es entscheidend zu wissen wo der Ball zu hüpfen beginnt, um einzugrenzen, in welchem der 37 Kästchen er schließlich zur Ruhe kommt. Ist also defacto eine räumliche Eingrenzung möglich? Oder kann man zumindest statistisch eine Signifikanz zwischen     Ort des ersten Auftreffens der Kugel auf den Deflektor und dem Zielort bestimmen? Dies muss nicht exakt sein um sich dennoch einen langfristigen Vorteil zu verschaffen.

Allgemein gesprochen kann diese Methode bei jedem Roulette-Spiel angewandt werden, solange ein echter Kessel verwendet wird. Dies ist mittlerweile aber quasi in jeder Spielbank und Sogar in Online-Casinos der Fall. Selbst beim mobile Roulette auf dem Handy wird man per Liveschalte ins Casino oder Studio mit richtigem Roulettekessel verbunden.

Michael Small, Professor für Mathematik an der University of Western Australia, und Dr. Chi Kong Tse von der Hong Kong Polytechnic University haben ein einfaches Modell für die Bewegung einer Roulettekugel und des Kessels entwickelt.

In einem Artikel, der in einer kürzlich erschienenen Ausgabe der Zeitschrift Chaos veröffentlicht wurde, zeigen sie, dass, wenn man die Ausgangsposition, Geschwindigkeit und Beschleunigung des Balls kennt, eingrenzen kann wo dieser liegenbleiben wird.

Die Spieler könnten einen winzigen Computer benutzen, der mit einem Klick auf eine Schaltfläche jedes Mal aufzeichnet, wenn der Ball einen bestimmten Punkt auf dem Rad passiert. Diese Informationen könnten dann verwendet werden, um vorherzusagen, wann der Ball zu springen beginnen würde und in welcher Gruppe von Roulette-Feldern er schließlich landen wird, was die Chancen auf eine korrekte Einschätzung erhöht.

„Da sich das Rad mit konstanter Winkelgeschwindigkeit bewegt und die Kugel damit linear verlangsamt, wird der Zeitabstand zwischen diesen Durchgängen an einem bestimmten Punkt länger“, sagte Professor Small.

Casinos holen einen Gewinn daraus, dass sie die Wahrscheinlichkeiten in jedem Spiel, das sie anbieten, auf Ihrer Seite haben. Aber Professor Small sagt, dass sein System es den Spielern ermöglicht diese Wahrscheinlichkeiten auf ihre Seite zu ziehen.

„Wir zeigen eine erwartete Rendite von mindestens 18 Prozent, die deutlich über den -2,7 Prozent einer Zufallswette liegt“, sagte er.

Das bedeutet, dass Spieler, die die Software von Professor Small verwenden, im Durchschnitt für jede Wette von €1 eine Rendite von €1,18 erwarten können, anstatt die 97 Cent-Rendite, die nach der Wahrscheinlichkeit des Spiels zu erwarten gewesen wäre.

Professor Small konnte die Rendite mit einer Digitalkamera und einem Bildprozessor zur Ballverfolgung noch weiter verbessern. Aber es ist wahrscheinlich, dass die Verwendung solcher Geräte die Casinos verärgern würde.

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