DOK Leipzig: 60. Internationales Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm steht in den Startlöchern
Das DOK Leipzig ist nicht irgendeine Veranstaltung unter vielen. DOK Leipzig ist das größte deutsche sowie eines der führenden internationalen Festivals für interaktives Storytelling sowie für den künstlerischen Dokumentations- und Animationsfilm. Und in diesem Jahr geht der Event in die 60. Runde.
Aktuelle gesellschaftspolitische Tendenzen als Motivation
Nachdem das DOK Leipzig 1955 ins Leben gerufen wurde und schnell zur Plattform ost- und westdeutscher Regisseure avancierte, etablierte sich das Festival nach der Wende durch sein besonders hochwertiges Programm. Seitdem ist die Veranstaltung zu einem beliebten Treffpunkt für Filmenthusiasten avanciert, die Dokumentarfilme, Animationsfilme und Animadokfilme in Augenschein nehmen. Rund 48.000 Besucher und Besucherinnen beehrten die Veranstaltung die vergangenen Jahre, um ausgewählte Filme anzuschauen. Dabei ist der Fokus klar gesetzt: denn die aktuellsten Tendenzen des Animations- und Dokumentarfilms sollen in den Aufführungen widergespiegelt werden.
Das diesjährige Thema „Nach der Angst“
Das diesjährige Filmfestival widmet sich dem Thema „Nach der Angst“. Vom 30. Oktober bis 5. November 2017 werden über 300 Filme aus aller Welt präsentiert, die „aktuelle Erschütterungen demokratischer Werte“ sowie „derzeitige politische Polarisierungen“ thematisieren. Dieser Grundgedanke soll sich wie ein roter Faden durch alle Sonderprogramme ziehen. In Anbetracht des 100jährigen Jubiläums der Oktoberrevolution fokussiert sich die Retrospektive beim diesjährigen DOK Leipzig auf die „filmische Machtrepräsentation totalitärer Regime“. Kommunistische Systeme werden durch Bilder näher veranschaulicht. Zudem wird dem Land Georgien eine besondere Rolle zuteil. Teilnehmer und Zuschauer werden mit einem Land vertraut gemacht, dessen produzierte Filme seit einigen Jahren vermehrt auf internationalen Festivals präsentiert werden. Zugleich geben die Präsentationen über Georgien zu verstehen, mit welcher Selbstverständlichkeit das Land seit seiner Unabhängigkeit von der Sowjetunion agiert. Ist die diesjährige Hommage auf den US-amerikanischen Regisseur Jay Rosenblatt ausgelegt, befasst sich das Jugendprogramm mit der Alltagsflucht junger Menschen. Weiterhin wird die Themenvielfalt durch eine DEFA-Matinee sowie ein Animations-Sonderprogramm abgerundet.
Zu Diskussionen anregen
Das Ziel von Festivaldirektorin Leena Pasanen besteht darin, den „Finger in Wunden zu legen“ und erste utopische Spekulationen zu wagen. Pasanen zufolge sollen die Menschen „aus der Vergangenheit lernen“ - mithilfe des DOK Festivals. Den Blick in die Vergangenheit und zugleich in die Zukunft gerichtet, sollen Werte wie „Menschenwürde“ oder „Meinungsfreiheit“ thematisiert werden. Somit verfolgt die DOK Leipzig nicht nur ein künstlerisches, sondern auch politische und gesellschaftliche Ziele.
Weitere Informationen: www.dok-leipzig.de
Fotos: © DOK Leipzig 2015 / Foto: Susann Jehnichen