Clever investieren: Aber wie?

Regelmäßig wird den Deutschen bescheinigt, ihr Geld falsch und wenig gewinnbringend anzulegen. Aktienmarkt statt Sparbuch lautet die Empfehlung. Doch auf Einsteiger wirken die unzähligen Investitionsmöglichkeiten für private Anleger oft eher erschreckend als spannend. Dabei genügt nur ein wenig Fachwissen, um im neuen Jahr den Einstieg zu schaffen.

Verschiedene Optionen je nach Risikobereitschaft ausloten

Die sicherste Methode am Aktienmarkt sind sogenannte Fonds, bei denen zwischen aktiv von der Bank verwalteten Fonds und passiven Fonds unterschieden wird. Ein Fonds enthält eine ganze Reihe Aktien verschiedener Firmen. Aktive Fonds wirken auf den ersten Blick meist erfolgsversprechender, weil sich ein Bankmanager aktiv um sie kümmert, das heißt er kauft und verkauft einzelne Aktien je nach ihren aktuellen Renditeaussichten. Allerdings lässt er sich diese Arbeit gut bezahlen, so dass die Bankgebühren die Rendite der Privatanleger schmälern. Passive Fonds, auch Indexfonds oder ETF (Exchange Traded Funds) bilden dagegen nur passiv einen bestimmten Aktienindex wie den DAX oder den amerikanischen Dow Jones nach. Geht der DAX nach oben, steigt auch der Wert des Fonds. Wie hoch die Gewinne bei drei unterschiedlichen ETFs ausfallen können, hat die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg ausgerechnet.

Wer etwas mehr Risiko eingehen will, kann mit sogenannten Futures handeln. Futures sind standardisierte Terminverträge zwischen einem Käufer und einem Verkäufer: Der Verkäufer verpflichtet sich, eine bestimmte Ware zum Termin X zu liefern, der Käufer, diese Ware an diesem Termin zum Betrag Y zu kaufen. Investoren machen sich dabei die Schwankungen der Warenpreise zunutze: Bei steigenden Kursen kann ein im Januar gekaufter Kontrakt später teurer verkauft werden, bei fallenden Kursen wird er zunächst verkauft um ihn später günstiger zurückzukaufen. Bei diesen Termingeschäften ist es jedoch erforderlich, den Markt ständig zu beobachten und aktiv zu agieren. Die Renditechancen sind hier höher, allerdings kann es auch zu Verlusten kommen. Zu den bekanntesten Futures in Deutschland gehören beispielsweise die Strompreise, die an der Leipziger Strombörse gehandelt werden.

Und was ist mit einzelnen Aktien?

Der Kauf von Aktien hat immer etwas von Glücksspiel an sich. Aktuelles Beispiel Air Berlin: So mancher mochte die sehr günstig gewordenen Aktien der Airline noch gekauft haben in der Hoffnung, es gäbe eine Last Minute-Rettung und damit satte Kurssprünge. Herausgekommen ist nichts. Wer dagegen bereits ahnte, dass die Lufthansa von der Entwicklung profitieren würde und rechtzeitig in Lufthansa-Aktien investierte, kann sich nun über satte Kursgewinne freuen. Und wer vor 20 Jahren auch nur 2.000 Dollar in eine kleine aufstrebende Online-Handelsplattform namens Amazon gesteckt hat, ist heute Millionär. Aber dazu braucht es schon angesichts der vielen neuen Börsengänge jedes Jahr einen hervorragenden Riecher.

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