Standort Leipzig wird ausgebaut: BMW investiert 300 Mio. Euro

Fragt man im Ausland nach deutschen Marken, wird häufig Mercedes genannt, Paulaner, von Unwissenden gelegentlich Heineken und natürlich – und das darf in keiner Aufzählung fehlen – BMW. Der bayrische Autohersteller ist eine der erfolgreichsten Marken weltweit und einer der bedeutendsten Exporte der Deutschen Industrie. Über hundert Jahre nach seiner Gründung ist der Konzern mittlerweile auf ein Vielfaches seiner ursprünglichen Größe angewachsen und scheint sich auch weiterhin vergrößern zu wollen: In das Leipziger Werk sollen in den nächsten Jahren 300 Mio. Euro fließen.

Erhöhung der Produktionskapazität

Zum interessantesten Geschehen an der Börse und in der Welt der Finanzen gehören in letzter Zeit der EURUSD Preis und Kryptowährungen, aber natürlich auch die Investition BMWs in den Standort Leipzig. Derzeit entstehen im Leipziger Werk jährlich ca. 250 000 Fahrzeuge. Das sind knapp 21 000 Fahrzeuge pro Monat – an sich schon eine beeindruckende Zahl. Doch die Nachfrage scheint noch mehr zu fordern: Mithilfe der Investitionen soll die Anzahl der fertig gestellten Fahrzeuge innerhalb der nächsten zwei Jahre beträchtlich wachsen, und zwar bis auf 350 000 Stück. Diese hochtrabenden Pläne teilte BMW in einer Kundgebung im Mai am Standort Leipzig mit. Um diese Ziffern erreichen zu können, ist erst einmal ein Ausbau des bestehenden Werkes nötig. Dieser ist bereits in Angriff genommen worden, mit dem Ziel, das Werk noch eine Spur effizienter und zudem flexibler zu machen. Oliver Zipse, welcher die Produktion der BMW AG leitet, zeigte sich zuversichtlich, dass man die anvisierte Zahl auch tatsächlich so umsetzen könne.

Schaffung neuer Arbeitsplätze

Bereits jetzt ist BMW einer der wichtigsten Arbeitgeber in der Region. Allein am Leipziger Standort sind 5300 Mitarbeiter angestellt. Für die Vergrößerung des Werkes und die Erhöhung der Produktion wird diese Anzahl aber wohl nicht mehr ausreichen. Somit bedeutet die millionenschwere Investition in das Werk nicht nur mehr Autos für BMW-Fans weltweit, sondern auch zahlreiche neue Arbeitsplätze. Auch deshalb wird der Ausbau der Produktion von vielen Seiten begrüßt. Unter anderem sprach auch der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer sein Lob aus. Laut ihm festigten die Investitionen Sachsens Status als Industrieland und versorgten eine Menge Leute mit einer stabilen, guten Arbeitsstelle.  Dies ist auch nicht das erste Mal, dass BMW eine stattliche Summe in den Standort fließen lässt. Seit seiner Errichtung im Jahre 2005 wurden schon drei Milliarden Euro ausgegeben, um dem BMW-Werk Leipzig zu seinem heutigen Stand zu verhelfen. 2,3 Millionen Fahrzeuge wurden in diesem Zeitraum von dreizehn Jahren in Leipzig gefertigt und werden heute vermutlich überall auf der Welt gefahren.

Bayrische Tradition: Die BMW-Firmengeschichte

Immer wieder wird es vergessen, doch das B im Namen BMW steht für Bayern: So lautet die Firmenbezeichnung  ausgeschrieben „Bayerische Motorenwerke Aktiengesellschaft“, die ihren Hauptsitz in München hat. Viele wissen zudem nicht, dass nicht nur BMW zu der Firma gehören, sondern auch Mini und sogar die Luxusmarke Rolls Royce von den Bayern produziert werden. Die Marke gibt es bereits seit 1916, doch richtig etabliert hat sie sich erst in den 60er Jahren – wohl auch deshalb, weil zuvor ein Auto noch ein Luxusgut für die meisten Familien war und viele sich kein Fahrzeug leisten konnten. Bekannt ist die Marke besonders für ihren Lifestyle-Charakter und dafür, dass sie sich in die 15 größten Autohersteller der Welt einreiht. Das ist kaum überraschend, wenn man einen Blick auf den Jahresumsatz wirft: Hier verzeichnet die BMW Group jährlich fast 95 Milliarden Euro Umsatz, welche sie durch die knapp 2,4 Millionen produzierten Fahrzeuge pro Jahr erzielt. Auch in Zeiten, in denen das Auto zum immer umstritteneren Fortbewegungsmittel wird, scheint diese Erfolgssträhne also nicht abzureißen. Interessant wäre, zu beobachten, ob BMW in nicht allzu ferner Zukunft vollständig auf Elektroautos umsatteln wird.

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