Das 500. Reformationsjubiläum in Leipzig

Das Jahr 1517 gilt als Geburtsjahr der Reformation. Nachdem Reformator Martin Luther am 31. Oktober seine 95 Thesen an die Tür der Wittenberger Schlosskirche geschlagen hatte, war diese Tat erst der Beginn seiner öffentlichen Konfrontation mit der Kirche und dem Papsttum. Nur zwei Jahre später wurde Leipzig zum Dreh- und Angelpunkt seiner eingeleiteten Reformationsbewegung. Damals leitete Luther in der Messestadt die legendäre Disputation ein, auf welche der endgültige Bruch mit der römisch-katholischen Kirche folgte.

Über das ganze Jahr hinweg ist die Reformation ein wichtiges Thema

Aus diesem Anlass und dem 500jährigen Reformationsjubiläum wartet Leipzig in diesem Jahr mit einem besonders umfangreichen Programm rund um die religiöse Auseinandersetzung auf. Über mehrere Monate hinweg finden verschiedene Ausstellungen und andere Veranstaltungen statt, die sich allesamt mit der Thematik der Reformation auseinandersetzen. Eines der diesjährigen Highlights wurde bereits im Mai mit dem „Kirchentag auf dem Weg“ initiiert. Vom 29. Juni bis 7. Juli folgte die 26. Generalversammlung der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen. Doch mit diesen Events neigt sich das 500. Reformationsjubiläum in Leipzig noch längst nicht dem Ende.

Der historische Hintergrund von Luthers Schaffen

All diese Veranstaltungen erinnern an ein Ereignis, das eng mit der Bibelübersetzung Martin Luthers verbunden gewesen ist. Voller Tatendrang verfolgte der Reformator das Ziel, eine für alle Menschen verständliche Bibelübersetzung zu publizieren. Sein Hauptanliegen war es nicht, eine wortwörtliche Übersetzung zu erschaffen. Vielmehr war Luther daran gelegen, eine Heilige Schrift zu veröffentlichen, die alle Menschen verstehen. Der positive Nebeneffekt seines Schaffens: eine vereinheitlichte deutsche Sprache etablierte sich durch die Übersetzung zusehends. An diese Übersetzung und das unermüdliche Lebenswerk Luthers erinnern auch folgende Veranstaltungen.

Dauerausstellungen für die breite Öffentlichkeit

Vom 12. April 2017 bis zum 27. Januar 2018 wird im Stadtgeschichtlichen Museum in Leipzig die Jubiläumsausstellung „Luther im Disput. Leipzig und die Folgen“ präsentiert. Im Rahmen dieser Ausstellung erblicken Besucher beispielsweise Exponate wie Gemälde der Familie Cranach oder den originalen Trauring der Katharina von Bora. Ein weiterer Blickfang ist eine Tapete aus dem Jahr 1547, auf der die Stadt Leipzig aus der Vogelperspektive dargestellt ist. Auch das Grassimuseum steht im Zeichen des Jubiläums der Reformation. Deshalb findet bereits seit dem 24. November 2016 bis zum 1. Januar 2018 eine Dauerausstellung unter dem Titel „Gottes Werk und Gott vor Augen“ statt. Vor dem Hintergrund der Reformation stellt das Museum Keramikarbeiten, Medaillen, Goldschmiede-Werke oder Skulpturen mit Bezug zu diesem Ereignis zur Schau. Darüber hinaus werden in der Ausstellung Grafiken und andere Kunstwerke temporär präsentiert, die über mehrere Jahrhunderte mit Bezug auf die Reformation kreiert wurden.

Interessante Vorträge und Museumsgespräche

Neben diesen Ausstellungen wird das kulturelle Leben in Leipzig insbesondere im Oktober und November von Events rund um das Reformationsjubiläum bestimmt. Beispielsweise lädt die Stadtbibliothek am 26. Oktober zum Vortrag „Luther und das Weltgetriebe – eine kritische Satire“ ein. Wird in der Alten Börse am 2. November der Vortrag „Leipzig im Wandel?“ veranstaltet, folgt am 16. November im Alten Rathaus / Stadtgeschichtlichen Museum das Museumsgespräch „Zwischen Reform und Reformation“. Veranstaltungen wie diese lassen nur erahnen, welch wichtige Position das Reformationsjubiläum für die Stadt Leipzig einnimmt.

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