Leipzig wird mit einer 10-Euro-Münze gewürdigt
Zum 1000-jährigen Jubiläum der Ersterwähnung der Stadt Leipzig, lässt die Bundesregierung eine Gedenkmünze prägen. Der Beschluss zur Prägung der Münze mit einem Wert von 10 Euro wurde am 20. August 2014 gefasst. Zum Jubiläumsjahr 2015 wird die Münze dann erhältlich sein. Die sächsische Handelsstadt, die einst am Knotenpunkt der beiden wichtigsten römischen Handelsstraßen Via Regia und Via Imperii zum blühenden Wirtschaftszentrum Mitteldeutschlands wuchs, ist heute ebenso Zentrum der Wissenschaft und Kultur in Deutschland. Aber auch politisch hat Leipzig eine bewegte Geschichte durchlebt. Vor den Toren der Stadt wurde einst Napoleon in der Völkerschlacht bezwungen und auch das Ende der DDR nahm mit der Friedlichen Revolution von Leipzig aus seinen Lauf. Den Verantwortlichen lag es also nahe, besonders das bürgerliche Engagement der Leipziger sowie auch die architektonischen Besonderheiten der Stadt auf der Gedenkmünze sichtbar zu machen.
Begabte Künstlerin führt verschiedene Ideen zusammen
Der Entwurf zur Prägung der Münze stammt von der Künstlerin Anne Karen Hentschel. Die gebürtige Kölnerin studierte von 2000 bis 2006 an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle an der Saale im Fach Bildhauerei auf Diplom. Sie hat an zahlreichen Ausstellungen in der mitteldeutschen Region teilgenommen und ihr Know-how mit weiteren Arbeitsstipendien in Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein erweitert. Die begabte Bildhauerin arbeitete bereits für die Deutsche Gesellschaft für Medaillenkunst e.V. und konnte auf diesem Gebiet reichlich Erfahrungen sammeln. Ihr Entwurf für die Gedenkmünze zum 1000-jährigen Jubiläum der Erwähnung der Stadt Leipzig zeigt eine Menschengruppe in Einbindung in die Leipziger Architektur, die einen erhabenen Hintergrund bildet, während die Menschengruppe in das Material eingeprägt wurde. So verschwimmen die Konturen der Menschen. Die Künstlerin spielt mit der Schattenwirkung des Reliefs der Menschen. Viele Personen stehen dicht gedrängt und erinnern an den Lichterzug zu dem sich vor der Nikolaikirche 1989, nach einem Friedensgebet, viele mutige Leipziger Bürger und Bürgerinnen versammelten und damit ein Zeichen gegen die Politik der DDR setzten. Eine Brücke überspannt die Menschenmenge. Vielleicht als Verbindungselement zwischen Vergangenheit und Zukunft.
Gemeinsam mit Blick in die Gegenwart
Den Rahmen des Bildes auf der Münze bilden die Silhouetten des Völkerschlachtdenkmals, des Gewandhauses und der neuen Universitätskirche St. Pauli. Außerdem sind die Türme des Neuen Rathauses sowie von Thomaskirche und Nikolaikirche zu sehen. Wie auf jeder Gedenkmünze der Bundesrepublik Deutschland üblich, ist auch die Abbildung des Bundesadlers auf dem besonderen Geldstück. Unter Anne Karen Hentschels Händen hat dieser eine schwungvolle zarte Form bekommen, die die Münze in einem modernen Licht glänzen lässt. Münzsammler und Freunde der Stadt Leipzig dürfen sich also auf dieses Jubiläumsstück freuen. Ein besonderes Detail der Münze ist erst auf den zweiten Blick erkennbar: Am Rand befindet sich eine vertiefte Prägung mit den drei Worten „Bürgersinn – Bürgerfleiß – Bürgerstolz“. Geplant ist eine Fertigung der Münze in zwei Prägequalitäten sowie in zwei Legierungen.