Top 3 Trading Tipps für Anfänger mit kleinem Kapital

Wer einen halbwegs leistungsstarken Computer sein eigen nennt und über eine sichere Internetverbindung verfügt, kann von zu Hause aus traden. Immer mehr Privatleute erliegen der Versuchung und eröffnen ihr erstes Trading Konto. Der Professor für Mathematik genauso wie die Krankenschwester, die ihr Gehalt aufbessern will, oder der Arbeitslose. Mancher fährt erstaunliche Gewinne ein, aber kein Preis ist ohne Risiko. Deshalb folgen 3 Tipps für die ersten Schritte als Trader, wenn man kein großes Kapital zur Verfügung hat.

1. Tipp: Die Wahl des Brokers

Anfänger sollten ihr Risiko minimieren. Die wichtigste Stellschraube dafür ist die Positionsgröße. Je kleiner, je weniger Risiko. Nicht alle Broker bieten die Möglichkeit kleinste Positionsgrößen zu traden. Solche Broker kommen für den Trader mit kleinem Kapital nicht in Betracht.

Weiterhin sollte man auf die Transaktionskosten achten: Broker bieten ihren Service nicht kostenlos an. Sie erheben Transaktionskosten. Früher musste man für jede einzelne Transaktion zahlen. Für die, die nur kleine Positionen eingingen, waren die Transaktionskosten unverhältnismäßig hoch. Deswegen haben in der Vergangenheit nur wenige Menschen mit kleinem Kapital getradet. Mittlerweile haben aber immer mehr Broker die Privat-Trader als Kunden entdeckt und ihre Gebührenerhebung angepasst. Für Privat-Trader geeignete Broker erheben keine festen Gebühren mehr pro Transaktion, sondern berechnen sie über den Spread. Das ist ein minimaler Kursunterschied zwischen dem Bid-Kurs und dem Ask-Kurs. Bei beispielsweise einem Spread von 8 Pips (kleinste Einheit) kauft man bei einem Börsenkurs von 1000 Pips für 1004 pips. Sagen wir, der Kurs steigt auf 1100 Pips und der Trader entscheidet sich zu verkaufen. Jetzt liegt der Ask-Kurs bei 1096. Die Differenz steckt der Broker als Vergütung seiner Dienste ein. Das bedeutet für den Trader, dass er erst in den Gewinnbereich kommt, wenn die Kursbewegung größer ist als der Spread. Der große Vorteil für Anfänger mit begrenztem Kapital besteht darin, dass seine Transaktionskosten sich an die Positionsgröße anpassen. Früher fraßen die Transaktionskosten schnell auch mittlere Gewinne auf. Wer ein Trading Konto eröffnen möchte, sollte also unbedingt einen Broker suchen, der seine Gebühren ausschließlich über den Spread erhebt.

Trading Software, wie der Metatrader 4 oder 5 wird von allen Brokern, die ich kenne, kostenlos zum Download angeboten. Beide Versionen haben leicht unterschiedliche Features. Version 5 ist also nicht zwingend besser, wie mancher denken mag. Oft werden beide Versionen angeboten und man sollte die wählen, die einem mehr liegt.

Wer als Anfänger ein Trading Konto eröffnen will, sollte auch darauf achten, dass sein Broker ein kostenloses Demokonto anbietet. Das ermöglicht es, sich risikolos in die Materie einzuarbeiten. Auch erfahrene Trader nutzen das Demokonto, um neue Trading-Strategien auszuprobieren.

2 Stop-Loss: Die Lebensversicherung des Traders

Die zweite Stellschraube für die Verringerung des Risikos ist der Stop-Loss. Das ist eine vom Trader gesetzte Kurs-Marke, bei der eine Position vom Broker automatisch liquidiert wird. Unverzichtbar, wenn doch einmal die Internetverbindung abbricht. Aber auch eine Lebensversicherung, sollte sich der Kurs anders bewegen als erwartet. Erfolgreiche Trader planen ihre Trades. Bestimmt man den Stop-Loss weiß man auf den Cent, wieviel man im schlimmsten Falle verliert. Das Verlustrisiko sollte bei einem einzelnen Trade nie mehr als 1 – 3 % des Gesamtkapitals betragen.

Um das noch einmal ganz klar zu sagen: Es gibt zwei Stellschrauben. Der Stop-Loss begrenzt das Risiko von unerwarteten Kursschwankungen. Seine Position wird angepasst an die normalen Kursbewegungen eines Marktes. Der Trader ist also nicht vollkommen frei in seiner Entscheidung, wo er den Stop-Loss setzt. Obwohl das Risiko steigt, wenn man den Stop-Loss weiter entfernt vom momentanen Kurs platziert, bleibt die erste Stellschraube im Geld-Risiko-Management die Positionsgröße!

3. Wann sollte man in eine Position einsteigen?

Börsianer sprechen von Ein- bzw. Ausstiegs-Signalen. Deren gibt es unzählige, aber im Prinzip lassen sie sich in zwei Kategorien einordnen.

Traditionell suchen Trader nach solchen Signalen im realen Leben. Gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche Ereignisse haben Auswirkungen auf die Märkte. Auch Naturkatastrophen. Trader analysieren diese Auswirkungen und mit wachsender Erfahrung kann der Trader Kursbewegungen prognostizieren. Wenn die OPEC Staaten beispielsweise ankündigen, die Erdölförderung zu drosseln, bedeutet das, dass der Preis für Erdöl steigt. Steigende Erdölpreise bedeuten steigende Benzinpreise. Das schmälert die Gewinnerwartungen von Unternehmen, die vom Spritpreis abhängen, wie z. B. Transportunternehmen. Deren Aktien werden sinken.

Es gibt Internetseiten, die teilweise sogar kostenlos solche Ereignisse ankündigen und deren Auswirkungen auf die Börsenkurse analysieren.

Die zweite Kategorie von Signalen wird der sogenannten „Technischen Analyse“ zugeordnet. Kurzgesagt gehen deren Verfechter davon aus, dass alle relevanten Einflüsse sich direkt in den Kursbewegungen niederschlagen. Sie suchen nach Mustern innerhalb der Kursverläufe, die eine bestimmte Kursbewegung erwarten lassen.
Die Trading-Software bietet mannigfaltige Möglichkeiten solche Muster grafisch sichtbar zu machen. Egal welche Methode man verwendet (oder eine Mischform?), es liegt auf der Hand, dass man sich mit der Materie vertraut machen sollte.

Wer ein Tradingkonto mit wenig Kapital eröffnen möchte, sollte keinesfalls Geld verwenden, das er eigentlich zum Leben braucht. Erfolgreich traden heißt auch Verluste einzufahren. Keine Trading-Strategie gewinnt jedes Mal. Damit muss man emotional umgehen können. Trader stufen Trading Strategien als erfolgreich ein, wenn sie unterm Strich Plus machen, nicht wenn sie jedes mal gewinnen.

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